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1. Deutsche Geschichte vom Ende des Dreißigjährigen Krieges bis zur Gegenwart - S. 196

1911 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
196 Siebter Zeitraum. Vom Wests. Frieden bis zur Thronbesteigung Friedrichs d. Gr. muffen. Anfangs war man am Wiener Hofe gar nicht geneigt, auf die Wünsche des Kurfürsten einzugehen. Aber die Notwendigkeit, für den bevorstehenden Spanischen Erbfolgekrieg eine kräftige Stütze zu gewinnen, ließ zuletzt über alle Bedenken hinwegsehen. So kam der Kronvertrag zu stände (November 1700), wonach der Kaiser dem Kurfürsten die Annahme der Königswürde unter schweren Verpflichtungen (S. 192) gestattete. c) Die Krönungsfeier in Königsberg. Da der Königstitel sich nur an ein Land knüpfen konnte, über welches Friedrich Iii. die volle Souveränität besaß, so wurde die Krone auf das Herzogtum Preußen gegründet. In Königsberg fand die Krönungsfeier statt. Friedrich erschien mit einem überaus glänzenden Gefolge, zu dessen Beförderung mehr als 30 000 Pferde erforderlich waren. Herolde in goldgestickten Wappenröcken verkündeten den Bewohnern unter Glockengeläute und Kanonendonner die Erhebung des Herzogtums Preußen zu einem Königreiche. Um den Glanz des Festes zu erhöhen, wurde am Tage vorher (17. Januar 1701) der Schwarze Adlerorden gestiftet mit der Inschrift: Suum cilique (= Jedem das Seine), die fortan der Wahlspruch des preußischen 1701 Königtums war. Am 18. Januar setzte sich Friedrich im Audienzsaale des Schlosses selbst die Krone auf und ergriff das Zepter, um anzudeuten, daß „er seine königliche Würde keinem auf Erden zu danken, sondern solche sich selbst gegeben habe". Dann krönte er auch seine Gemahlin Sophie Charlotte und ging mit ihr in feierlichem Zuge zur Schloßkirche. Hier vollzogen zwei Oberhofprediger die Salbung des Königspaares. d) Folgen der Königskronung. Der Form nach war nur das Herzogtum Preußen zum Königreich geworden. Aber Preußen war bereits Teil eines Gesamtstaates, der jetzt unter dem Namen „Königlich Preußische Staaten" zusammengefaßt wurde. Der neue Titel erstreckte sich auf alle Landesteile. In der Folge gab es nur noch königlich preußische Untertanen und Beamte und eine Königlich Preußische Armee. Die gemeinsamen Farben, die von dem Deutschen Orden entlehnt wurden, waren Schwarz-weiß. Auf dem Brustschilde des Adlers der Wappenfahne (S. 175) standen fortan die ineinandergezogenen Buchstaben F R (Fridericus Rex). Eine Machterweiterung brachte die Standeserhöhung nicht; aber es war doch, wie Friedrich der Große schreibt, als hätte Friedrich I. seinen Nachfolgern zurufen wollen: „Hier habt ihr den Königstitel, macht euch seiner würdig!" D. Die Landesregierung, insbesondere die Pflege der Wissenschaften und Künste. Friedrick überließ die Regierung fast ganz seinen Ratgebern. In den ersten Jahren leitete Danckelmann mit vieler Umsicht die Staatsgeschäfte und hielt namentlich die Finanzen in Ordnung. Nach seinem Sturze bemächtigten sich habgierige Höflinge, wie der Graf Kolb von Wartenberg, der Regierung und beuteten den Staat zu ihrem
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