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1. Deutsche Geschichte vom Ende des Dreißigjährigen Krieges bis zur Gegenwart - S. 307

1911 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Wilhelm I. 307 Schon am 17. März kehrte Kaiser Wilhelm der Siegreiche in seine Hauptstadt zurück. Aber erst drei Monate später zog er an der Spitze der Garden, denen sich Abordnungen des ganzen deutschen Heeres angeschlossen hatten, umgeben von seinen Paladinen, dem Kronprinzen, dem Prinzen Friedrich Karl, Bismarck, Moltke und Roon, in Berlin ein (16. Juni). Inzwischen hatte der in den Fürstenstand erhobene Reichskanzler Bismarck mit I. Favre in Frankfurt am Main den endgültigen Frieden abgeschlossen (10. Mai). Überall in den deutschen Landen wurden Siegesund Friedensfeste gefeiert, an vielen Orten zur bleibenden Erinnerung Eichen oder Linden gepflanzt. V. Ergebnisse des Krieges, insbesondere die Wiederherstellung des Deutschen Reiches. Schwere Opfer kostete der siebenmonatige Krieg dem deutschen Volke. Aber sie sind nicht vergebens gebracht worden. Das deutsche Heer gewann den Ruf, das beste der Welt zu sein, und die Achtung vor dem deutschen Namen stieg in ungeahnter Weise. Außerdem brachte uns der Krieg mit der Wiedererwerbung Elsaß-Lothringens eine bedeutende Verstärkung unserer Wehrkraft und vor allem eine bessere Sicherung unserer Westgrenze gegen erneute französische Angriffe. Das wichtigste Ergebnis aber war die Wiederherstellung des Deutschen 1871 Reiches. Bereits im November des Jahres 1870 schlossen der König von Preußen im Namen des Norddeutschen Bundes, die Könige von Bayern und Württemberg und die Großherzoge von Baden und Hessen „einen ewigen Bund zum Schutze des Bundesgebietes und des innerhalb desselben gültigen Rechts, sowie zur Pflege der Wohlfahrt des deutschen Volkes" (vgl. S. 262). Dieser Bund, der den Namen Deutsches Reich führen sollte, erhielt die Genehmigung des norddeutschen Reichstages und der süddeutschen Landtage (Dezember 1870 und Januar 1871). So war jetzt Deutschland, seit langer Zeit ein geographischer Begriff, wieder ein Staat, nicht ein Einheitsstaat wie Frankreich, sondern ein Bundesstaat, bestehend aus 22 Monarchien (4 Königreichen, 6 Großherzogtümern, 5 Herzogtümern und 7 Fürstentümern), 3 Stadtrepubliken und dem neugewonnenen Elsaß-Lothringen. Der von unserem Volke so lange geträumte Einheitstraum war in Erfüllung gegangen. Die Krönung des stolzen Gebäudes bildete die Erneuerung der deutschen Kaiserwürde als das sichtbare Zeichen der wiedererrungenen Einheit. Zuerst richtete König Ludwig Ii. von Bayern (1864—1886) Mertens, Deutsche Geschichte. Ausgabe B. Ii. 10
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