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1. Geschichte des Altertums - S. 5

1912 - Habelschwerdt : Franke
Kulturperiode umfaßt die Zeit vom Ende des 3. Jahrtausends bis 1500 v. Chr. 2 Die kretische Kultur. Aus derselben Zeit stammen die Bauwerke, die ein Engländer bei Knosos auf der Insel Kreta entdeckte. Er fand hier einen weitläufigen Palast, in dem man das sagenumwobene Labyrinth des Königs Minos (vgl. Theseus 17) zu erkennen glaubt. Die Wände des Palastes sind aus Kalkstein und Alabaster hergestellt, die Fußböden mit Kalk- und Marmorsteinen belegt. Eine Leitung tönerner Rohre führte dem Palaste reichlich Quellwasser zu, und Abzugskanäle sorgten für den Abfluß des Regens und der Abwässer. Die Wände des Palastes schmücken kunstvolle Malereien. Die aufgefundenen Vasen sind aus Ton mittels der Drehscheibe hergestellt und mit bunten Farben bemalt. Auch Schriftproben wurden gefunden, die bis jetzt allerdings außer den Zahlenzeichen noch nicht entziffert worden sind. Aus letzteren geht hervor, daß auf Kreta bereits nach dem Dezimalsystem gerechnet wurde. 3. Die mykeuische Kultur, deren Kenntnis uns Schliemann durch seine Ausgrabungen zu Tirhus und Mykenä in Argolis vermittelte, umfaßt die Zeit von 1500 bis 1000 v. Chr. Tiryns am Meerbusen von Argos gilt als die älteste Ansiedlung. H^r entdeckte Schliemann die sog. zyklopischen Mauern. (Taf. 1.) Es waren dies Burgmauern aus roh behauenen Steinblöcken, von denen viele 2—3 m lang waren, und die durch ihre eigene Schwere zusammengehalten wurden. Die Dicke der Mauern betrug 8, ihre Höhe 15 m; sie galten als das Werk der riesenhaften Zyklopen. Die Burg von Mykenä liegt vier Stunden vom Meere entfernt auf einem Hügel. Die Burgmauer, die aus zyklopisch geschichteten Steinmassen besteht, ist fast lückenlos erhalten. Der Haupteingang ist das berühmte Löwentor (Taf. 1), dessen Relief als das älteste Erzeugnis der griechischen Bildhauerkunst gilt. Wie in Tiryns waren die Wände des Palastes mit Malereien bedeckt, und die Wasserversorgung war wie dort sorgfältig geregelt. Außerhalb der Burgmauer fand Schliemann die sechs senkrecht in den Felsen gehauenen Königsgräber. Neben den Leichen, die goldene Gesichtsmasken (Taf. 1) trugen, lagen Schmucksachen, Geräte und Bronze-wassen, die mit eingelegtem Golde verziert sind. Eiserne Gegenstände fehlen. In der Unterstadt, die an der Südwestseite der Burg liegt und mit dieser zusammenhängt, liegen Kuppelgräber, deren größtes als „Schatzhaus des Atreus" schon vor Schliemanns Forschungen bekannt war. Auch an anderen Orten wurden Erzeugnisse der mykenischen Kultur ausgegraben. So fand Schliemann in der sechsten Schicht von Hissarlik Vasenscherben, die den Tonwaren ans Mykenä entsprechen.
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