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1. Geschichte des Altertums - S. 80

1912 - Habelschwerdt : Franke
80 80 Zenturien Fußvolk, das den Kern des Heeres bildete und mit Schwert, Speer, Rundschild. Helm, Brustharnisch und Beinschienen gerüstet war. Hierher gehörten auch die 18 Reiterzenturien. Da die Krieger für ihre Ausrüstung selbst aufkommen mußten, waren die 95 Zenturien der übrigen Klassen leichter bewaffnet. Um das Vermögen der Bürger zu bestimmen, wurde alle 4, später alle 5 Jahre eine neue Vermögenseinschätzung, der Zensus, vorgenommen. In den Volksversammlungen oder Zenturiatkomitieu (comitia = Versammlung), die auf dem Marsfelde außerhalb der Stadtmauer abgehalten wurden, verfügten die reichen Bürger, auf denen die meisten Kriegs- und Steuerlasten ruhten, mit 98 Stimmen über die Mehrheit. Ihre volle Bedeutung erlangten die Zenturiat-komitien erst zur Zeit der Republik. Servius Tullius teilte auch das ganze Stadtgebiet in 4 Aushebungsbezirke oder Tribns. Zu ihnen traten später ländliche Bezirke, so daß die Zahl der Tribus bis auf 35 stieg. 4» Die Religion, a. Gottheiten. Die Götter der Römer waren wie die der Griechen personifizierte Naturgewalten. Bei dem aufs Praktische gerichteten Sinn des römischen Volkes zeigte aber seine Mythologie ein nüchternes Gepräge. Die Römer stellten sich ihre Gottheiten weder in Menschengestalt, noch menschlichen Schicksalen unterworfen vor. Darum hatten sie in den ältesten Zeiten keine Götterbildnisse. Sie verehrten auch verkörperte Begriffe, wie Freiheit (Iabertas), Eintracht (Concördia), Blüte (Flora), Sieg (Victoria), Glück (Fortuna), als Gottheiten. Als die griechische Kultur in Rom eindrang, verschmolzen die einheimischen Götter mit den griechischen, wie Jupiter mit Zeus, Juno mit Hera, Venus mit Aphrodite (vgl. S. 8). Zu den einheimischen Göttern gehörte der doppelköpfige Janus, -der mit dem einen Gesicht in die Vergangenheit, mit dem andern in die Zukunft schaute. Ihm waren der Anfang des Jahres (vgl. Januar), des Monats und des Tages geweiht. Er war der Schutzgeist des Ein- und Ausgangs der Wohnungen (vgl. iänua = die Tür). Darum setzte man sein Bild über die Tore. Sein Haupt-heiligtnm war der von Numa Pompilius erbaute Tempel. Als Schutzgeister des häuslichen Lebens verehrten die Römer die Penaten. Ihre Bilder standen am Herde,*) und bei allen Mahlzeiten wurde ihnen Speise und Trank geopfert. Die Seelen der Verstorbenen wurden von den Hinterbliebenen als Manen göttlich verehrt. b. Gottesäieaft. Das religiöse Leben war durch Numa Pompilius streng geregelt worden. Die zahlreichen Priester waren in mehrere Körperschaften gegliedert, von denen die Pontifices, die Augürn und die Vesta linnen das größte Ansehen *) Vgl. die Redensart: „Sich zu seinen Penaten zurückziehen".
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