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1. Geschichte des Altertums - S. 134

1912 - Habelschwerdt : Franke
134 vielen eine Sehnsucht nach der Wahrheit geltend. Der seit Augustus sich entwickelnde Kaiserkult vermochte die tiefer Denkenden nicht zu befriedigen. Das Christentum brachte aber Erlösung. Es tröstete seine Anhänger und richtete ihre Blicke auf das Jenseits. Als es sich auf dem Apostelkonzil zu Jerusalem vom Judentum losgesagt hatte, breitete es sich rasch aus. Die Christen zahlten nach göttlichem Gebote ihre Steuern und gehorchten willig der Obrigkeit. Sie verweigerten aber dem Kaiser die göttliche Verehrung und nahmen an öffentlichen Festen, bei denen den Göttern geopfert wurde, nicht teil. Deshalb wurden sie als Staatsfeinde betrachtet, und es brachen blutige Christenverfolgungen aus. Trotzdem fand das Christentum auch in den vornehmsten Kreisen Anhänger und wurde zur Weltreligion. Die christliche Literatur brachte teils Verteidigung^, teils Erbauungsschriften hervor. Zu den bedeutendsten Kirchenschriftstellern der Kaiserzeit gehören Ambrosius, der sich auch als Dichter Ruhm eiwarb (Tedeum laudamus) und den kirchlichen Chorgesang schuf, Augustinus (f 430) und Hieronymus, der die Heilige Schrift ins Lateinische übersetzte. 5. Die wirtschaftlichen Verhältnisse. Die von Cäsar und Augustus begonnene soziale Fürsorge wurde von ihren Nachfolgern fast zwei Jahrhunderte lang fortgesetzt, so daß wir diesen Abschnitt der Kaiserzeit als die Mütezeit der römischen Geschichte bezeichnen können. Die hochentwickelte Kultur trug einen städtischen Charakter. In den zahlreichen Städten herrschte während der ersten Hälfte der Kaiserzeit ein reges politisches Leben, und alle Vornehmen drängten sich zu den Geineindeämtern. Handel und Gewerbe blühten, und römische Kaufleute und Schiffe waren in allen damals bekannten Teilen der Welt, sogar in Indien, zu finden. In dem Riesenreiche galten gleiches Recht, gleiches Maß und Gewicht und gleiche Münzen. Der Verkehr wurde durch gute Heerstraßen erleichtert. Man begnügte sich bei Zahlungen nicht mit gemünztem Gelde, sondern bediente sich auch der Wechsel und Kreditbriefe. Auch in den Provinzen herrschte ein reger Verkehr. Nordafrika war wie ein Garten bebaut, und noch jetzt deuten zahlreiche Brunnenanlagen im Wüstensande darauf hin, daß diese Gegenden einst dicht bevölkert waren. Im 2. Jahrhundert n. Chr. begann aber ein Berfakk der hochentwickelten Kultur. Sie verflachte immer mehr. Die Gebildeten nahmen am geistigen Leben nur wenig teil, und dieses bot
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