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1. Lehrgang der Alten Geschichte - S. 58

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
58 § 26. Der athenische Staat und die Verfassung des Solon. dem angeblichen Opfertode des Kodrus aber rissen die Reichen und Bornehmen (der Adel) die Regierungsgewalt an sich und wählten aus ihrer Mitte anfänglich einen, später neun Archonten (b. i. Herrscher), die sich in die Befugnisse des Königs teilten. Damit war an die Stelle der Monarchie die Herrschaft der Aristokratie getreten. 2. Würgerkiche Notstände und Anrußen. Nicht nur die Regierungsgewalt sondern auch der ganze Grundbesitz war allmählich in die Hände des Adels gekommen. „Die verarmten (und zu Pächtern gewordenen) Bauern mußten fünf Sechstel an die Grundherren abliefern; blieben sie damit im Rückstand, so verfielen sie denselben mit Leib und Leben samt ihren Söhnen." Da auch die handeltreibenden Bewohner der Küstenstädte unter dem Druck der Adelsherrschaft seuszten, so war die Unzufriedenheit in den unteren Volksschichten allgemein. Infolgedessen kam es häufig zu bürgerlichen Unruhen, und allenthalben erhob sich das Verlangen nach schützenden Gesetzen. 3. Prakons Oesehe (um 620). Da die Gesetze nicht schriftlich aufgezeichnet waren, sondern nur mündlich überliefert wurden, klagte das Volk nicht ohne Grund über Willkür und Parteilichkeit in der Rechtsprechung. Um die wachsende Unzufriedenheit einzudämmen, ward der Archont Drakon beauftragt, die herkömmlichen Rechtsgrundsätze aufzuschreiben. Aber feine Gesetze waren so streng, daß man sagte, sie feien mit Blut geschrieben. 4. Solo Ns Wernfung. Nach erbitterten Kämpfen der Parteien wurde Solon, ein angesehener Adliger, der sich als Volkssreuud bewiesen hatte, für das Jahr 594 zum ersten Archonten gewählt und mit einer Neuordnung der Verfassung betraut. Solon, aus dem Geschlechte des Kodrus entsprossen, war als Dichter und Redner hervorragend und hatte sich auch um den Staat durch Wiedergewinnung der Nachbarinsel Salamis verdient gemacht (Erzählung von seinem erheuchelten Wahnsinn). Nach Vollendung der Gesetzgebung ging er außer Landes; sein Aufenthalt bei Krösus („Wer ist der glücklichste Mensch?") ist sagenhaft. Gestorben ist er wahrscheinlich in Athen um 559. Wegen seiner hohen Lebensweisheit („Nichts znviel!") rechneten ihn die Griechen unter die „sieben Weisen". Das waren angesehene Staatsmänner des 6. Jahrhunderts, die auch durch sinnreiche Lehren und Sprüche berühmt geworden sind. Außer Solon zählten zu ihnen: Thales von Milet, dessen Spruch „Erkenne dich selbst!" über dem Eingang des Tempels zu Delphi stand, serner Bias von Priene in Jonien („Ich trage all das Meinige mit mir") und Periander von Korinth („Alles vorbedacht!").
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