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1. Lehrgang der Alten Geschichte - S. 64

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
64 § 27. Nationaler Zusammenschluß der Griechen. daraus jene berühmten Nationalfeste, die in regelmäßiger Aufeinanderfolge und unter Beteiligung von ganz Griechenland abwechselnd an vier Orten begangen wurden: а) die isthmischen Spiele, auf dem Isthmus bei Korinth zu Ehren des Poseidon gefeiert; d) die neme'ischen Spiele, zu Ehren des Zeus und des Herakles zu Nemea in Argolis abgehalten; e) die pythischen Spiele, die zu Ehren des Apollo in Delphi besonders durch dichterische und musikalische, rednerische und wissenschaftliche Wettkämpfe begangen wurden; б) die olympischen Spicke, die zu Olympia in Elis, dem Hauptorte des Zeuskultes, im Hochsommer jedes vierten Jahres hochfestlich vor sich gingen. Von 776 an sind sie in stets wachsender Pracht gefeiert worden, fo daß sie seitdem als das bemerkenswerteste Ereignis im öffentlichen Leben der Griechen erschienen und das Jahr 776 sogar zum Ausgangspunkt der griechischen Zeitrechnung genommen wurde (Zählung nach „Olympiaden" von je 4 Jahren). Die Festspiele dauerten fünf Tage und bestanden aus Wettkämpfen aller Art, unter denen das Wagen- und Pferderennen und der sog. Fünfkampf (d. i. Springen, Laufen, Diskuswerfen, Speerwerfen und Ringen) die beliebtesten und angesehensten waren. Der Siegespreis war ein Kranz von Ölzweigen (hingegen zu Korinth ein Fichtenkranz, zu Delphi ein Lorbeerkranz und zu Nemea ein Eppichkranz). Die Sieger hatten mit dem Olivenkranz das Höchste gewonnen, was ein Sterblicher an irdischem Ruhme erreichen konnte. Über den berühmten Zeustempel zu Olympia vgl. S. 80. 4. Deliziöse und politische verbände. Das Freiheitsbedürfnis des griechischen Volkes hatte in den meisten Landschaften das Städtestaatswesen geschaffen, indem jede Stadt, wenn irgend möglich, als selbständiger Staat bestehen wollte (daher polis = „Stadt" und „Staat"). Nur zum Zwecke größerer Sicherheit vereinigten sich gelegentlich die benachbarten Orte einer Landschaft, jedoch unter Voraussetzung der Gleichberechtigung, zu einem freiwillig geschloffenen Städtebuud (z. B. der Böotische und der Achäische Bund); auch gab es sogenannte Amphiktyonien, religiöse Verbände zum Schutze gemeinsamer Heiligtümer, insbesondere eine delphische Amphiktyonie, die alle namhafteren Völkerschaften Griechenlands zu Mitgliedern zählte. Eine wirkliche Herrschaft über die ganze Landschaft haben nur wenige Städte erlangt, so Athen über Attika und Sparta über Lakonien (und Messenien). Dagegen geschah es öfter, dnß ein mächtig gewordener Staat eine Zeitlang die Hegemonie über eine größere Zahl verwandter Staaten gewann, wie Sparta über die peloponnesischen, Athen über die ionischen und Theben über die andern mittelgriechischen Staaten.
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