Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die Neue Zeit bis zur Französischen Revolution - S. 27

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
§ 9. Ii. Eingreifen der weltlichen Gewalt seit 1521. 27 9. Pie Protestanten auf dem Weichstag zu Speyer 1529. Im April 1529 fand abermals ein Reichstag zu Speyer statt. Nach der günstigen Wendung, die seine auswärtigen Kriege um diese Zeit genommen hatten, glaubte der Kaiser jetzt auch in Deutschland schärfer vorgehen zu können. Er hatte daher dem Reichstage wegen der Evangelischen sehr schroffe Weisuugeu geschickt. Infolgedessen beschloß die katholische Mehrheit, daß die lutherischen Stände sich von nun an jeder Neuerung zu enthalten und in ihren Ländern katholische Untertanen zu dulden hätten. Damit wäre aber die Weiterentwicklung der Reformation unmöglich geworden. Die Vertreter der lutherischen Minderheit, damals 6 Fürsten und 14 Reichsstädte, protestierten daher gegen jene Beschlüsse und legten Berufung an den Kaiser und ein künftiges Konzil ein. Seit dieser Zeit hießen die Anhänger der Reformation Protestanten. 10. Der Mrkenkrieg 1529. Während Karl mit Frankreich im Kriege lag, waren die Türken, die seit der Eroberung Konstantinopels die Herren der ganzen Balkanhalbinsel waren, auch bis Ungarn vorgedrungen und hatten den jungen Ludwig, den König von Ungarn und Böhmen, in der Schlacht bei Mohaez besiegt. Auf der Flucht ertrank Ludwig in einem Bache, worauf sein Schwager, Erzherzog Ferdinand, der Bruder Karls V., in sein Erbe einrückte. Doch blieb der größere Teil Ungarns samt der Hauptstadt Budapest auf 160 Jahre in der Gewalt der Türken. Von Ungarn aus brach im Herbst 1529 Sultan Suleiman oder Soliman zu einem weiteren Vorstoß nach Westen auf. Er kam bis vor Wien und belagerte die Stadt drei Wochen. Als aber ein deutsches Heer, zu dem ans Luthers Rat auch die protestantischen Fürsten trotz des ungünstigen Reichstagsbeschlusses von Speyer ihre Truppen gestellt hatten, zum Entsatz der Stadt heranrückte, hob Soliman die Belagerung auf und trat den Rückzug an. 11. Die Augsöurgische Konfession 1530. Im Sommer 1530 fand §u Augsburg ein Reichstag statt, den Kaiser Karl, der eben siegreich aus Italien zurückgekehrt war, in eigener Person leitete. Hier wollte er, wie er versprochen, „eines jeden Gutdünken, Opinion und Meinung hören." Das gab den Protestanten Gelegenheit, sich zu rechtfertigen und dem Kaiser ein ausführliches, von Melanchthon verfaßtes Glaubensbekenntnis, die „Augs burgische Konfession", zu überreichen. Allein die Stimmung der Reichstagsmehrheit war, wie im Vorjahre zu Speyer, den Protestanten ungünstig. Ans Gruud einer von Eck verfaßten „Widerlegung" der Augsburgischeu Konfession gebot ein strenger Reichstagsbeschluß den Protestanten die Herausgabe der eingezogenen Kirchen-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer