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1. Die Neue Zeit bis zur Französischen Revolution - S. 37

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
§ 15. Iii. Sie Reformation in England und Schottland. 37 2. Die Hieformation der englischen Kirche begann unter Heinrichs Sohn Eduard Vi., indem in gemäßigter Form die Lehre Kalvins eingeführt wurde. Doch bevor diese Umgestaltung ganz abgeschlossen war, starb Eduard. Seine Stiefschwester und Nachfolgerin, Maria diekatholische, stellte den katholischen Glauben wieder her und ließ den Protestantismus blutig verfolgen. Erst Elisabeth (1558—1603), die Tochter Heinrichs Viii. und der Anna Boleyn, begründete die Anglikanische Staatskirche, deren Lehre im wesentlichen kalvinisch ist, obgleich sie von der katholischen Kirche die bischöfliche Verfassung und gewisse Formen des Gottesdienstes beibehalten hat. Die Anglikanische Staatskirche fand unter den strengen Kalvinisten Englands manchen Widerspruch. Die Puritaner wollten die Kirche von dem „papistischen Sauerteig" reinigen und anstatt der Bischöse nur Presbyter anerkennen (Presbyterianer). Die Independenten verwarfen jeden Zufammenfchluß in Form einer Kirche und verlangten unabhängige Gemeinden. Verfolgungen steigerten den Widerstand dieser Sekte und verliehen ihr bald politische Bedeutung. In Irland begegnete die Anglikanische Staatskirche dem bis heute dauernden Widerstand des katholischen Volkes. 3. Elisabeth und Maria Stuart. In Schottland herrschte damals die kaum zwanzigjährige Königin Maria Stuart, eine eifrige Katholikin, die eben aus Frankreich als jugendliche Königswitwe in ihr Heimatland zurückgekehrt war. Trotz ihres heftigen Widerstandes hatte John Knox, ein willensstarker und unbeugsamer Schüler Kalvins, die Reformation durchgeführt und damit einen Gegensatz zwischen Volk und Königin geschaffen. Zugleich tat eine zweimalige unglückliche Wiedervermahlung dem guten Ruse der Königin großen Eintrag. Als Maria zuletzt gezwungen wurde, zugunsten ihres Sohnes auf die Krone zu verzichten, floh sie nach England und suchte bei Elisabeth Schutz und Hilfe, ohne zu bedenken, daß sie durch ihre früheren Ansprüche auf den englischen Thron (als letzte rechtmäßige Urenkelin Heinrichs Vii.) sich in Elisabeth eine unversöhnliche Gegnerin geschaffen habe. Da sie auch jetzt auf ihre Rechte nicht verzichten wollte, ließ Elisabeth sie gefangensetzen. Seitdem verschärfte sich der Gegensatz von Jahr zu Jahr. Der Papst arbeitete gegen Elisabeth; aus Rom und Frankreich kamen katholische Priester ins Land und reizten das englische Volk auf; wiederholte Verschwörungen gegen das Leben der Königin wurden entdeckt. Es war schließlich eine Art von Staatsnotwehr, als das englische Parlament nach einem neuen Mordanschlag auf das Leben der Königin die Eingekerkerte der Mitrviffenfchaft beschuldigte und trotz aller Beteuerungen ihrer Unschuld wegen Hochverrats zum Tode verurteilte. So endete die unglückliche Schottenkönigin nach neunzehnjähriger Haft, im Alter von 44 Jahren, ihr Leben auf dem Schafott. Die Hinrichtung Marias beantwortete der Führer der katholischen Welt, Philipp Ii., mit einem gewaltigen Kriegszug gegen England. Aber der
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