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1. Die Neue Zeit bis zur Französischen Revolution - S. 44

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
44 § 19. I. Der Böhmisch-Pfälzische Krieg 1618—1624. Haufe in das Prager Schloß ein und stürzte zwei der anwesenden kaiserlichen Statthalter, Martinitz und Slawäta, die man als die Urheber des abschlägigen Bescheides ansah, aus den Fenstern („Prager Fenstersturz" am 23. Mai 1618). Gleichzeitig bemächtigten sich die Protestanten der Regierung. Der so begonnene Aufruhr entwickelte sich unter Führung des Grafen Thurn, der durch Ernst von Mansfeld mit einem Söldnerheere unterstützt wurde, zum offenen Krieg der Böhmen gegen die Kaiserlichen (1618/19), wobei die Truppen der Aufständischen bis unter die Mauern von Wien vordrangen. 2. Z)er Winterkönig 1619—1620. Als Kaiser Matthias im Frühjahr 1619 starb, erklärten die Aufständischen dessen Nachfolger, den bisherigen König und nunmehrigen Kaiser Ferdinand Ii., des böhmischen Thrones für verlustig und wählten an seiner Statt das Haupt der Union, den reformierten Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz, zu ihrem König. Friedrich hatte lange geschwankt, ob er auf das glänzende, aber auch gefährliche Anerbieten eingehen solle. Sein Schwiegervater, der englische König Jakob I., hatte ihm entschieden abgeraten. Schließlich aber entschied der Ehrgeiz seiner Gemahlin Elisabeth: der Fürst nahm die dargebotene Krone an und zog im Oktober des Jahres 1619 festlich in Prag ein. Doch die Freude seines Königtums dauerte nur einen einzigen Winter. Schon im folgenden Jahre erschien der Herzog Maximilian von Bayern, den der Kaiser zu Hilfe gerufen hatte, mit dem Heere der Liga in Böhmen und drängte die schnell entmutigten Truppen Friedrichs bis vor Prag zurück. Dort schlug er sie in der einstimmigen Schlacht am Weißen Berge (8. Nov. 1620). König Friedrich, der eiligst entflohen war, wurde seiner Würden entsetzt und mit der Reichsacht belegt. Über die Böhmen erging ein strenges Gericht; der Kaiser durchschnitt den Majestätsbrief mit eigener Hand und ließ im ganzen Lande die katholische Kirche zwangsweise wiederherstellen. Die Union löste sich aus. Die angesehensten Führer des böhmischen Aufstandes wurden hingerichtet und ihre Güter eingezogen, die Geistlichen vertrieben und die Jesuiten ins Land gerufen; die Untertanen, soweit sie nicht auswanderten, wurden zur Annahme des katholischen Bekenntnisses genötigt und durch Soldaten irt die Messe getrieben. Die Einwohnerzahl Böhmens ging in jener Zeit um die Hälfte zurück. Fast ebenso rücksichtslos verfuhr man in Mähren und Schlesien. 3. Wayerns Wiedererheöung zum Kurfürstentum. Nach der Achtung Friedrichs V. rückten Maximilian und Tilly mit dem ligistischen Heere in die oberpfälzischen und pfälzischen Gebiete ein und eroberten
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