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1. Die Neue Zeit bis zur Französischen Revolution - S. 54

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
54 § 23. V. Der Westfälische Friede 1648. 5. die Pfalz wird an den Sohn des Winterkönigs zurückgegeben und für ihn eine neue (achte) Kurwürde begründet; 6. die Schweiz und die Republik der Vereinigten Niederlande werden als selbständig und unabhängig vom Deutschen Reiche anerkannt. C. Das Aeulsche Weich wurde auf Grund einer neuen Verfassung zu einem losen Staatenbund umgestaltet, indem jeder einzelne der 296 Staaten mit geringen Ausnahmen volle Landeshoheit oder Souveränität erhielt. Jeder Staat hatte demnach das^Recht, mit dem Auslande — nur nicht gegen Kaiser und Reich — Bündnissen schließen. Der Kaiser behielt als Reichsoberhaupt kaum einen Schein seiner früheren Macht. Die oberste Gewalt lag von jetzt an beim Reichstag, der ]ich mit feinen 240 Stimmen in die brei „Kollegien" der Kurfürsten, Fürsten und Stäb te schieb, binbenbe Beschlüsse aber- nur bei völliger Stimmeneinheit der brei Gruppen fassen konnte-Schweben und Frankreich übernahmen die Bürgschaft für die Durchführung der Friebensbeftimmungen. D. Z>ie politische Wedentnng des Westfälischen Ariedens. Durch die Friedensbestimmungen ist das Deutsche Reich ein wunber-ltdjes Staatengebilbe geworben, ein Monstrum, b. H. ein Ungeheuer, toie es ein späterer Staatsrechtslehrer treffenb nennt. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit ist seinen Fürsten und Städten abhanben gekommen ; jebei sieht nur auf feinen Nutzen. Die Fürftenmacht hat über die Kaifergewalt gesiegt, zur Freude des Auslanbs, dem nun der Weg nach Deutschland offen steht; benn Frankreich und Schweden finb als „Bürgen" des Friebens befugt, jeberzeit in die deutschen Verhältnisse einzugreifen. Schweden ist außerdem deutscher Reichsstand (bis 1806); die Mün^ bungeit dreier deutscher Flüsse, der Oder, Elbe und Weser, sind in feiner Gewalt. Frankreich hat seine natürliche Grenze, den Wasgau, überschritten und den vielbegehrten Rhein erreicht. Die Einsallspsorte gegen Süddeutschlanb steht ihm ungehindert offen. Deutschland ist im Innern zerrissen, nach außen ohnmächtig; fein Wunber, daß es fein Ansehen unter den Völkern Europas eingebüßt hat. § 24. Zustände in Volk und Land nach dem Kriege. Durch den Dreißigjährigen Krieg war über Deutschland) unsagbarer Jammer gekommen. Mehr als zwei Drittel seiner Bewohner hatte es verloren: durch Krieg und Branb, durch Hungersnot und Pest
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