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1. Die Neue Zeit bis zur Französischen Revolution - S. 97

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
34. Friedrich Wilhelm der Große Kurfürst 1640—1688. 97 Kurfürst ließ den Schöppenmeister gefangensetzen und erzwang sich darauf die Huldigung der Stände. Kalckstein aber unterwarf sich nicht, sondern floh nach Warschau, um die Polen zur Hilfe aufzurufen. Hier wurde er durch den brandenbnrgischen Gesandten mit List gefangengenommen, heimlich nach Preußen geschafft und in Memel als Hochverräter enthauptet (1672). Seitdem fügten sich die Stände, wenn auch mit Ingrimm, unter die schwere Haud ihres Herrn. 2. Pie Werwattung des Staates. An der Spitze des Staatswesens stand als unumschränkter Gebieter der Kurfürst. Seine Ratgeber bildeten die Mitglieder des Geheimen Staatsrats. Für die Verwaltung der drei Landesteile Preußen, Brandenburg-Pommern und die rheinischen Länder war je ein Oberkommissar eingesetzt. Unter ihm standen die Kreiskommissare, die in ihrer Stellung und ihren Befugnissen etwa den heutigen Landräten entsprachen. Während sie früher von den Ständen gewählt wurden, waren sie jetzt kurfürstliche Beamte und durch den Diensteid allein ihrem Landesherrn zum Gehorsam verpflichtet. * Die Geldmittel zur Verwaltung des Staates wurden durch Steuern aufgebracht. Die Grundsteuer wurde von allen Grundbesitzern auf dem Lande, mit Ausnahme des Adels, erhoben. Die Akzise oder Verbrauchssteuer betraf besonders die Städte, deren Bürger zur Entschädigung von der Grund- und Gebäudesteuer befreit waren. Die Kopfsteuer aber, die zuzeiten ausgeschrieben wurde, mußte jeder, selbst der Kurfürst entrichten. Dieser bezahlte für feine Person 1000 Taler, der Geringste feiner Untertanen 6 Groschen. Auch die Stempeisteuer, die Zölle, die Erträge der Post und der Domänen sowie die verschiedenen Monopole, z.b. das alleinige Recht des Staates, Salz und Mühlsteine zu verkaufen, erschlossen ergiebige Geldquellen. Alle diese Einnahmen flössen in die gemeinsame Staatskasse, aus der daun die verschiedenen Bedürfnisse bestritten wurden. 3. Sorge für Wokksrvohlfahrt. Durch seine weisen Maßnahmen hatte der Kurfürst die Einkünfte des Landes von x/2 Million Taler auf 2 1/2 Millionen, also um das Fünffache, gesteigert. Er benutzte sie in erster Linie dazu, den Staat wehrkräftig zu machen, dann aber auch um Landwirtschaft und Gewerbe, Handel und Verkehr, Kunst und Wissenschaft zu heben und zu pflegen. a) Das Heer. Nach dem Grundsatz: „Wer den Frieden will, muß zum Krieg gerüstet fein," hatte Friedrich Wilhelm an Stelle der früheren Söldnerheere, die nur zu Kriegszeiten angeworben, beim Friedensschluß aber wieder entlassen wurden, zuerst ein stehendes Heer geschaffen, das von 3000 Mann allmählich auf 28000 Mann erhöht worden war. Dadurch wurde der Kurfürst instand gesetzt, jederzeit schlagfertig in die politischen Händel einzugreifen. Die Soldaten waren teils Landeskinder, teils angeworbene Söldner. Porger, Lehrgang der Vaterland. Geschichte. 2. 2t. 1. Hälfte. 7
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