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1. Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart - S. 66

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
66 § 26. Die außerdeutschen Länder von 1815—1848. ganzen griechischen Volkes hervor. Der mannhaft aufgenommene Kamps erregte warme Teilnahme unter den Griechenfreunden aller Länder; man sammelte Geld zu ihrer Unterstützung, Freiwillige traten in ihre Heere, Dichter verherrlichten ihre Taten (Wilhelm Müllers „Griechenlieder"). Zu den begeistertsten Philhellenen gehörten König Ludwig I. von Bayern und der englische Dichter Lord Byron, der auch in Griechenland gestorben ist. Aber erst nach manchen Niederlagen der Griechen, als auch die Seefestung M i s s o l u n g h i trotz tapferster Verteidigung gefallen war, griffen Rußland, England und Frankreich ein und nötigten nach Vernichtung der türkischen Flotte bei N a v a r i n o oder Pylos den Sultan zur Anerkennung der Unabhängigkeit Griechenlands (1828). In der Londoner Konferenz 1830 erklärten die Schutzmächte das befreite Land zu einem souveränen Königreich, aus dessen Thron Prinz Otto von Bayern, der zweite Sohn Ludwigs I., berufen wurde. Otto regierte unter schwierigen Verhältnissen dreißig Jahre lang. Infolge innerer Unruhen mußte er 1862 das Land verlassen. An seine Stelle trat ein dänischer Prinz unter dem Namen Georg I. als zweiter König von Griechenland. 7. Die Jnlirevolution in Paris 1830. Die fortschrittsfeindliche Regierung Karls X. hatte den offenen Widerspruch der Kammermehrheit hervorgerufen. Selbst rühmliche Erfolge der äußeren Politik, wie die Mitwirkung zur Befreiung Griechenlands und die schnelle Eroberung Algiers (Juli 1830), konnten das Mißtrauen des Volkes nicht mehr beschwichtigen. Scharfe Gegenmaßregeln der Regierung, die königlichen „Ordonnanzen" vom 25. Juli, wonach die Kammer aufgelöst, die Freiheit der Presse unterdrückt und die Verfassung abgeändert werden sollte, reizten die Pariser Bevölkerung zum Aufstand, der einen dreitägigen Straßenkampf im Gefolge hatte (27.—29. Juli). Karl X. dankte zugunsten seines Enkels Heinrich ab. Aber die in Paris zurückgebliebenen Deputierten hatten bereits den Herzog Ludwig Philipp von Orleans, den Sohn des Philipp Egalite, zum Generalstatthalter des Königreiches gewählt. Schon nach wenigen Tagen bestieg dieser als „Bürgerkönig" den Thron. Die Bourbonen mußten Frankreich für immer verlassen. Ihr Hans ist seit 1883 erloschen (vgl. S. 64). Die Regierung Louis Philipps (1830—1848). Inmitten der zwie-trächtigen Parteien der Orleanisten und der Legitimsten, der Republikaner und der Bonapartisten suchte der Bürgerkönig vergeblich das »Juste Milieu«, die rechte Mitte, durch engeren Anschluß an die Gruppe der besitzenden Bürgerschaft zu finden. Casimir Perier, Thiers und Guizot, die Namen der führenden Minister, bezeichnen zugleich ebenso viele Wandlungen der schwankenden
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