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1. Teil 2 - S. 87

1890 - Breslau : Goerlich
— 87 — n Spanien die gänzliche Vernichtung der arabischen Herrschaft errungen hatte, bewilligte sie ihm 3 Schiffe mit 120 Matrosen. Mit dieser kleinen Schar unternahm Kolumbus 1492 seine erste Reise. Die Fahrt dauerte länger als drei Monate. Zuletzt verloren die Seeleute alles Vertrauen in ihren Führer und eine Empörung stand nahe bevor: da zeigten sich erst sichere Spuren des Landes und bald dieses selbst. Als der erste Europäer sprang Kolumbus auf die Insel, die er San Salvador oder Erlöserinsel nannte, und nahm sie für Spanien in Besitz. Nach kurzer Zeit entdeckte er die große Insel Cuba, später Hayti genannt, und kehrte dann nach Spanien zurück. Hier wurde er mit höchster Begeisterung empfangen; überall strömte das Volk herbei, um den großen Entdecker, die wilden Menschen und seltsamen Tiere und Pflanzen zu sehen. Vom Könige und von der Königin wurde Kolumbus mit Ehrenbezeugungen überhäuft. Die Spanier hofften, in den neuentdeckten Ländern unermeßliche Schätze an Gold zu finden; daher trat Kolumbus 1493 eilte zweite Reise au, diesmal mit 17 Schiffen und 1500 Mann. Aber das gewünschte Gold wurde nicht gefunden und die Eingeborenen standen bald den Spaniern feindlich gegenüber, weil sie von diesen hart behandelt wurden. Kolumbus wurde von seinen Feinden am Königshofe verleumdet und mußte bald zurückkehren. Auf seiner dritten Reise entdeckte er das Festland von Amerika. Doch die Selbstsucht und Zügellosigkeit der Spanier verbitterte ihm das Leben; ihre Verleumdungen fanden jetzt beim Könige Gehör, Kolumbus wurde seiner Würden enthoben und sogar in Ketten gelegt. Zwar erlangte er in Spanien seine Freiheit wieder, allein die Versprechungen, die man ihm gemacht, wurden nicht gehalten und seine Verdienste blieben unbelohnt. Nachdem Kolumbus auf einer vierten Reise noch große Mühsale erduldet, starb er in seinem 59. Lebensjahre. Die Spanier entdeckten und unterwarfen sich bald die Länder von Mittel- und Südamerika. Hier fanden sie jene Mengen von Gold, die sie wünschten; ungeheure Reichtümer flössen ans Amerika nach Spanien. Allein sie gereichten dem Lande nicht zum Segen: denn nicht die Geschenke des Glückes, sondern ehrliche und ausdauernde Arbeit machen ein Volk reich und mächtig.
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