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1. Völkerwanderung und Frankenreich - S. 62

1906 - Gotha : Thienemann
— 62 — hören z. Sb. von König C-Hilberich Zu tournai, von Ragnachar und feinen trübern in Cambrai, von Chararich, vermutlich in Flanbern, von Sigibert in Köln. Dies Königtum, wahrscheinlich an der Grenzscheibe des vierten und fünften ^zahrhunberts in der Not des Kriegs aus vorüöergehenber Herzogsgewalt entstauben, hatte nur ausführenbe Gewalt; der König war oberster Heerführer und Richter, die gesetzgebend Gewalt übte allein die Volksgemeinbe (I § 15, 3). Der Stamm der Franken warb auf 400 Jahre Zur Herrschaft über Europa berufen; der Grunber der Herrschaft war Chlobovech. 2. Chlodovech erobert 486 das Reich des Syagrius. 481 warb Gaukönig von Tournai Chlobovech, der Sohn Chilberichs, aus dem Geschlecht der Merovinger, das der Sage nach feinen Ursprung von einem Ahnen Merovech ableitete, der der Sohn einer fränkischen Königin und emes Meerungeheuers war. So rühmte sich das Geschlecht übermenschlichen Ursprungs. 1653 ward in Tournai das Grab Childerichs aufgefunden; Abbildungen der Fundstücke bei Dahn Iii, S. 42—43. Methodisches. In Thüringen wird mau aus heimatgeschichtlichen Gründen die flucht Childerichs zu dem Thüringerkönig Basinus erzählen, daß Childerich dessen Gemahlin Basina entführte, und daß der Sohn beider Chlodovech sei; vgl. Dahn, Deutsche Geschichte I, 2; Arnold H, 84. In dem knabenhaft jungen König wohnte eine unbezähmbare Herrsch-begier. Er war einer der Gaukönige neben anberen, sein Erbe war ihm zu klein. Er schaute banach aus, Eroberungen zu machen. Sein Blick aus die andern fränkischen Gaue, die germanischen Staaten in Gallien, auf das Reich des Shagrius. Neben ihm war ein schwacher Nachbar, Syagrius. Aber Mich bavon herrschte im Westgotenreiche der starke Eurich; ob der einen Angriff auf Römisch-Gallieu bulbeu würde? Also abwarten! 485 starb Eurich; da warb Chlobovech seinen Vetter Ragnachar von Cambrai zum Buubes-genoffen, überfiel 486 Syagrius, warf ihn nieber bei Soisfons, forberte ihn, den Krieg anbrohenb, von feinem Schützer, dem Westgotenkönig Alarich Ii., heraus und ließ den in Ketten überlieferten Gefangenen töten. Chlobovech nahm das Reich des Syagrius in Besitz und erweiterte so fein Gebiet bis zur Loire. Er ließ den Römern Freiheit und Eigentum, römisches Recht und römischen Glauben; er forberte nur Anerkennung feiner Herrschaft als Nachfolger des Kaisers. Was an öffentlichem und herrenlosem Gut sich fanb — und bessen war viel — nahm der König für sich. Das Laub hatte nur den Herrn gewechselt. Chlobovech verlegte seine Resibenz von Tournai nach Soiffons.
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