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1. Völkerwanderung und Frankenreich - S. 95

1906 - Gotha : Thienemann
— 95 — Pippin von Landen, f 639. Bischof Arnulf von Metz, f 641. Grimoald, f 656. Begga. Ansegisel. Pippin der Mittlere (von Heristall), t 714. Karl Martell, f 741. Karl mann, Pippin der Kurze, König der Franken 751, dankt ab 747. f 768. Karl, f 814. Karlmann, f 771. An jedem Königshofe gab es ein oberstes Hofamt, das des Major-domus oder Hausmeiers, deffen Träger umfaffende Macht innehatte; denn da Staats- und Hofverwaltung noch nicht getrennt waren, so war der Majordomus oberster Staatsbeamter und, als Befehlshaber des königlichen Dienstgefolges, der Antrustionen, auch oberster Heerführer. Seit Pippin von Landen waren die Hausmeier Austriens Pippiniden. Bereits der zweite der Pippiniden, Grimoald, versuchte 656 in Austrien die königliche Macht an sein Geschlecht zu bringen, indem er seinen Sohn zum Könige krönen ließ. Doch die Ehrfurcht vor dem angestammten Kronrecht der Merowinger war noch zu groß. Der austrasische Adel lieferte ihn und feinen Sohn dem neuftrifchen König aus, und dieser ließ beide wegen Hochverrats töten. Durch einen glücklichen Sieg über den Hausmeier Neustrieus erlangte Pippin der Mittlere die Macht über das ganze Frankenreich und nannte sich nun „erlauchter Mann" und „Herzog und Fürst der Franken". Wie lange noch, und dies Geschlecht durfte es wagen, die Merowinger vom Thron zu stoßen! Die inneren Kämpfe gestatteten nicht, die militärische Kraft nach außen zu wenden. Von Osten her drangen die Slawen immer erfolgreicher vor; Elbe, Saale und Böhmerwald wurden die germanisch-slawische Grenze. Der Grenzschutz blieb den Thüringern und Bayern allein überlassen, und so kam es, daß die Verbindung dieser Stämme mit der Zentralgewalt eine immer losere ward, und daß tapfere Geschlechter, im Grenzkamps zu Ansehen und Macht gelangt, in Thüringen und Hessen nach der Herzogswürde strebten. Wie aber, wenn diese Grenzstämme nun aus sich gestellt waren, konnten sie der elementaren Wucht der Slawen und auch der an der Donau herandringenden Avaren widerstehen? Es kam die Gefahr, daß das Land an der Saale, seit der Urzeit deutscher Boden (s. I § 1), an die Slawen verloren ward, wie die jenseitigen Länder durch den Abzug der Ostgermanen (s. oben S. 2), und wo würde diese Bewegung Halt machen? Damit die deutschen Stämme im Osten erhalten blieben, war es nötig, daß wieder ein starkes Königsgeschlecht das ganze Reich regiere, weise im Rat, stark und furchtbar im Kampf.
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