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1. Völkerwanderung und Frankenreich - S. 99

1906 - Gotha : Thienemann
— 99 — nicht möglich ohne die Ruhe im Frankenreich, und diese nicht ohne eine starke Persönlichkeit. In dieser Not faßte ein Jüngling den kühnen Entschluß, die Herrschaft im Frankenreich an sich zu reißen. Karl, ein Sohn Pippins von einer Nebengemahlin, befreite sich aus der Gefangenschaft, in der man ihn wegen seiner Ansprüche auf das Amt seines Vaters hielt, ward Hausmeier in Austrien, sicherte sich sein Amt durch einen blutigen Sieg über die Neuftrier, trieb die Sachsen bis zur Weser zurück, unterwarf Radbod und bereinigte seit 719, nachdem er die Neuftrier zum zweiten Male geschlagen, in sich das Amt des Hausmeiers über Austrien und Neuftrien. So hatte er in raschen, kurzen Schlägen die Stellung seines Vaters wiedergewonnen und damit die politische Macht des Frankenreichs wiederhergestellt. Willibrord kehrte zurück, Radbod starb 719, Willibrord heilte rasch die geschlagenen Wunden im fränkischen Friesland und konnte sogar, weil von Karl unterstützt, im freien Friesland missionieren. Und als dies 734 von Karl auch unterworfen ward, da war der Bestand des Christentums bei den Friesen gesichert. Willibrord starb 739 und liegt in dem von ihm gegründeten Kloster Echternach begraben. 4. Die Mission vor Bonisatius in den rechtsrheinischen Ländern. Vom fränkischen Reich ans geschah zur Bekehrung der rechtsrheinischen Völker lange Zeit nur wenig. Anfang des 6. Jahrhunderts wirkte an dem nach ihm benannten Orte am Rhein St. Goar. Dann predigten unter dem Schutze der fränkischen Könige irische Mönche: am Oberrhein Fridolin (f 530 — Kloster Säckingen), im Elsaß und in der Schweiz Kolumban (f 615), an den Ufern des Bodenfees St. Gallus (t 640 — Kloster St. Gallen), in Hessen und Thüringen St. Kilian (f 688 — nach ihm viele Orte benannt, z. B. Kiliansroda bei Weimar). Die irische Kirche war von Rom unabhängig geblieben, sie hielt an der Einfachheit der altchristlichen Lehre und des altchristlichen Kultus feft; doch vermochten ihre Sendboten große Erfolge nicht zu erzielen, vielleicht vor allem wohl deshalb, weil sie feine kirchlichen Organisationen fchufen. Wie einst die Franken in eine fertige Kirche eintraten, so war es vielleicht auch für die rechtsrheinischen Stämme nötig. Die Lehre allein tat's nicht; es mußte die Kirche als Anstalt hinzukommen. Konnten die Hessen und Thüringer, nachdem sie einmal der Oberherrschaft der Franken unterworfen waren, Heiden bleiben? Die fr Mischen Beamten, die Grafen, Sendboten und Richter der Fronhöfe waren sämtlich Christen. Jeder Dienst am Hofe oder im Heere brachte die heidnischen Thüringer und Hessen in christliche Umgebung. 5. Bonisatius als Heidenbekehrer, 716—732. Wynstith war der Sohn eines edlen sächsischen Grundbesitzers in Weffex. Schon im Knaben- 7*
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