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1. Völkerwanderung und Frankenreich - S. 150

1906 - Gotha : Thienemann
— 150 — schulen (Langensalza, Beyer & Söhne, 1898) S. 1—15, wo der Schüler durch Rechenaufgaben, z. B. über die Gasanstalt in Weimar oder über die vollspurigen Eisenbahnen in Deutschland in der Anwendung der genannten Begriffe geübt wird. 5. Transportwesen. Ein großer Teil der Produkte wurde auf dem Fronhof selbst konsumiert, und edle Grundherren hielten darauf, daß das Gesinde gut unterhalten wurde und durch niemand ins Elend geriet; der Rest mußte nach der Zentralstelle, nach Prüm, abgeliefert werden. Der Transport war meist eine Fronpflicht der Gehöser. So sollte in Villance jeder Gehöser im Mai eine Fuhre mit 15 Malter Weizen oder 20 Malter Hafer und im Dezember mit 12 Malter Weizen oder 20 Malter Hafer nach Prüm fahren. Die Gehöfer von Villance fuhren im Mai und Dezember, die andern Fronhöfe zu andern, vom Gutsherrn bestimmten Zeiten, so daß jeder Fronhof die gesamten Vorräte für den grundherrlichen Unterhalt auf eine bestimmte Reihe von Tagen zu beschaffen hatte. Auf diese Weise brachte man im Jahre 854 allein aus Zinsen der Gehöfer von den 1599| Hufen der 118 Fronhöfe, also die Erträge der Fron- und S«l* lander und der Wälder ungerechnet, folgendes auf: 432 Malter Salz; 177,5 Malter Weizen; 473 Malter Roggen; 1631 Malter Spelt; 452,5 Malter Gerste; 469,5 Malter Hafer; 151 Fuder Heu; 1264,8 Ohm Wein; 4382 Hühner; 20896 Eier; 427 Schweine; 267 Schase; 4566 Spindeln Garn; 2600 Spindeln Wolle. Damit hatte die Abtei Prüm, die Grundherrin, alles, was sie für ihre Insassen brauchte. Der Transport war nicht leicht; denn noch gab es nur wenig gute Straßen. Die Straße wird geschaffen durch den Verkehr; aber wirtschaftlichen Verkehr kannte die Markgenossenschaft weder in alter noch in jetziger Zeit, da ja die Gütererzeugung und der Güterverbrauch nicht über den Kreis der Familie hinausging (I § 11, 3: Reine Eigenproduktion, Stufe der geschlossenen Hauswirtschaft). Es gab vor den Zeiten der Grundherrschaft nur ein Verkehrsbedürfnis, ein militärisches, und darum waren die Heerstraßen, zum Teil von den Römern geschaffen (I § 9, 4), auch die ältesten und besten Wege. Die Grundherrschaft brauchte Straßen aus einem wirtschaftlichen Bedürfnis: für den Transport der Produkte von den Fronhöfen nach der Zentralstelle. Heerstraßen führten wohl von einer königlichen Pfalz zur andern, öfters wohl auch durch die Gebiete der weltlichen und geistlichen Grundherren; aber die Richtung des wirtschaftlichen Verkehrs verlangte doch zumeist andere Wege. Das natürlichste war, wenn möglich, die billige Wasserstraße zu benutzen und nur da, wo ein Flußlauf fehlte oder nicht lastbar war, Landstraßen anzulegen. Aber, um Kosten zu sparen, geschah nichts oder nur wenig für Verbesserung der Wasserläufe, für Bau und Instandhaltung der Leinpfade an den Ufern, wo der ziehende Mensch oder das ziehende Tier schritt, wenig für Bau und Instandhaltung der Straßen;
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