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1. Völkerwanderung und Frankenreich - S. 250

1906 - Gotha : Thienemann
- 250 - Zwiespalt mußte kommen, wenn auf dem Throne schwache, auf dem Stuhle Petri kraftvolle Männer saßen. Freilich Karl, und seine Zeitgenossen ahnten davon nichts; denn zu gewaltig, alles und alle überragend war die Persönlichkeit Karls. 5. Karls Tod erzählt Einhard so: „Nachdem er hierauf (Kaiserkrönung Ludwigs) seinen Sohn nach Aquitanien wieder entlassen hatte, zog er, wie es seine Gewohnheit war, obgleich schon sehr entkräftet vom Alter, nicht weit von Aachen auf die Jagd. Damit brachte er den Rest des Herbstes hin und kehrte dann um den Anfang des November nach Aachen zurück. Hier wollte er den Winter über verweilen, aber im Januar mußte er sich, von einem heftigen Fieber ergriffen, zu Bette legen. Er enthielt sich sogleich, wie er es beim Fieber immer tat, des Essens, in der Meinung, durch Hungern die Krankheit bezwingen oder wenigstens lindern zu können; als aber zum Fieber noch Seitenschmerzen hinzutraten, welche die Griechen Pleuritis (Brustfellentzündung) nennen, und er immer noch seine Hungerkur fortsetzte und seinen Leib nur durch spärliches Trinken stärkte, so starb er, nachdem er zuvor das heilige Abendmahl genommen hatte, am 7. Tage der Krankheit, im 72. Jahre seines Alters, im 47. seiner Herrschaft, am 28. Januar in der 3. Stunde des Tages. Sein Leichnam wurde feierlich gewaschen und besargt und unter großen Klagen des gesamten Volkes nach der Kirche getragen und daselbst bestattet. Man war anfangs uneinig, wo man ihn beisetzen sollte, weil er selbst bei seinen Lebzeiten nichts darüber bestimmt hatte; zuletzt aber vereinigten sich alle dahin, nirgends könne er eine würdigere Grabstätte finden als in der Kirche, die er selbst aus Liebe zu Gott und zu unserm Herrn Jesu Christo und zu Ehren der heiligen Jungfrau in Aachen auf eigene Kosten erbaut hatte. Hier wurde er nun beigesetzt an demselben Tage, wo er gestorben war, und über dem Grab ein vergoldeter Bogen mit seinem Bild und einer Inschrift errichtet. Die Inschrift lautete aber: ,Hier unten liegt der Leib Karls, des großen und rechtgläubigen Kaisers, der das Reich der Franken herrlich vergrößert und 47 Jahre hindurch glücklich regiert hat. Es starb, ein Siebziger, im Jahre des Herrn 814, in der 7. Jndiktion, am 28. Januar?" (Geschichtsschreiber a. a. O. 54—55.) Charakter und Bedeutung Karls. Ranke V, 2, 243. „Einer besonderen Charakteristik bedarf es eigentlich bei Karl dem Großen nicht. Die Geschichte seines persönlichen Lebens liegt in seinen Handlungen, ihrer Aufeinanderfolge, Begründung und Bedeutung." Arnold Ii, 1, 325—327 vergleicht in trefflicher Weise Karl mit Chlodovech und Theoderich d. Gr.: „Karl hat vollendet, was Chlodwig begann, wie er denn in den Hauptmomenten seiner Tätigkeit auf das lebhafteste an ihn erinnert. Denn die Taten Chlodwigs finden in denen Karls
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