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1. Ottonen und Salier - S. 2

1910 - Gotha : Thienemann
— 2 — Kuren und Esthen (Esthland aus altnord. Eistland = Ostland, also ein don den Deutschen gegebener Name) und besetzten das Küstenland von der Mündung der Weichsel bis beinahe an den finnischen Meerbusen. Der mittlere und südliche Weg wurdeu frei durch die Abwanderung der Ostgermanen. Als die Vandalen, Goten, Burgunder usw. die Oder- und Weichselgebiete verlassen hatten, wanderten dort die westslawischen Völker ein; sie folgten dem Laufe der Weichsel, Oder und Elbe bis zum Meere, sie kamen westlich bis zur Elbe und Saale, siedelten nördlich der Karpathen, Sudeten und des Erzgebirges, drangen durch die Elbpforte in Böhmen ein, ja manche zogen die Eger-Main-Senke ins Frankenland. An der Elbe entlang siedelten um 814 von N nach S: die W agrier, Bodriger, Obotri-ten, Polaben, Brisch aner, Drewianer, Lntschaner, Glinianer, hinter denen nach der Oder hin, ebenfalls von N nach S: die Ranen, Lutizer, Veleten, Milzen, Heveller, Sprevaner. Zwischen Havel und Erzgebirge, Saale und Bober saßen diesorben, nämlich zwischen Saale und Mulde die S o r b e n i. e. S., zwischen Mulde und Elbe die Daleminzier, an der schwarzen Elster und oberen Spree die Luskaner = Lausitzer, nach dem Riesengebirge hin die Miltschaner. Böhmen hatten die Tschechen besetzt, von der Eger bis zur Regnitz hin weideten die Redanz-Slawen. Jenseits der Oder-Boberlinie fanden sich folgende Völker: zwischen Ostsee und Netze die Pomoraner, zwischen Oder, Weichsel und Warthe die Lubuscher, zwischen Netze, Weichsel und Warthe die Knjavier, jenseits der Warthe die Polen, an den Abhängen der Karpathen die Ruthenen. Das südliche Tor wurde für die Slawen frei mit dem Hunneneinfall, 375, als die ostgermanischen Völker die untere und mittlere Donau und die Ostalpen verließen und auf römischem Boden germanische Reiche gründeten. Mit und nach den Hunnen kamen die südslawischen Völker die Donau aufwärts und besetzten deren Stromgebiet südlich bis zum Balkan und den dalmatinischen Alpen, nördlich bis zu den Rändern der Karpathen, westlich bis zu den Ostalpen, östlich bis zu den transsilvanischen Alpen: Slo Venen, Kroaten, Serben, Bulgaren, Montenegriner. Hinter den slawischen Völkern kamen finnische von Osten heran; zwei davon sind bis heute erhalten: die Finnen an der Ostsee und die Magyaren oder Ungarn; dagegen sind die Bulgaren in Sprache und Kultur den mit ihnen gemischten Slawen erlegen.
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