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1. Ottonen und Salier - S. 37

1910 - Gotha : Thienemann
— 37 — einen jeden der Fürsten königlicher Freigebigkeit gemäß mit angemessenen Geschenken und entließ die Menge mit aller Fröhlichkeit." Beobachtungen. Die Handlung hat drei Teile, einen politischen, kirchlich-religiösen und einen s e st l i ch e n. Die politische Handlung: Otto wird als Nachfolger von König Heinrich bezeichnet (Designation), von den Großen erwählt; es folgt die Jnthronisierung, dann die Huldigung, zuletzt, allerdings erst in der Basilika, die Z u st i m m u n g des Volkes. Wir dürfen in dieser Zustimmung des Volkes einen letzten Rest davon sehen, daß ehemals das ganze Heer den König wählte (vgl. Ii § 24, 7 Alarich — Iii §§ 28, 61 Chlodovech). Die rechtlichen Grundlagen des Königtums sind Erblichkeit und Wahl. Die kirchlich-religiöse Handlung: Empfang, Geleit zum Altare, Bekleidung mit den Königsinfignien, Salbung, Krönung, Inthronisiern ng, Lobpreis Gottes, Meßopfer. Das Krönungsmahl: Dienst der Herzöge — Geschenke des Königs. Beachte, daß der Erzbischof in seinen Worten dem neuen König vor allem kirchlich-religiöse Aufgaben zuweist; er foll sein Verteidiger und Ausbreiter des Christentums. Sollte der König diese Aufgabe wirklich ergreifen, so wäre das eine Entfernung von den eigentlichen Aufgaben des Königtums, den politischen. Die Herzöge führen die Dien st e der obersten Hos-beamten aus, des Seneschalls, Marschalls, Truchsessen und Kämmerers (s. Ii § 28, 9 d). Sollte damit ausgesprochen sein, daß die Herzöge Beamte des Königs seien? König Heinrich betrachtete sie als seine Verbündeten. Wollte sie König Otto in die Stellung zurüddrängen, die sie unter Karl dem Großen hatten, in die Stellung der Gaugrafen? Konnte er eine hundertjährige Eutwidelung ritdgängig machen? Mußte solches Streben nicht zu schweren Kämpfen führen? In der Krönungsfeier bemerken wir ein Hervortreten symbolischer Handlungen, zuerst bei der Bekleidung des Königs mit den Insignien, dann im Dienst der Herzöge. Das weist uns auf eine charakteristische Tatsache des mittelalterlichen Denkens, aus das symbolische Denken. Methodisches. „Die Befestigung und Ausdehnung der göttlichen Autorität der Kirche und die Wiederherstellung der universalen Herrschaft des Reiches waren die beiden Pole, um welche sich die deutsche Geschichte von Otto I. bis zu dem Staufen Friedrich Ii. bewegte." (v. Eiden, Geschichte und System der mittelalterlichen Weltanschauung, S. 216.) Nach diesen beiden Zielen hin muß also der Stoff von uns ausgewählt werden. 2. Die ersten Jahre der Prüfung. Erwägung der Lage. König Heinrich war tot; ein junger König von 24 Jahren sollte leisten, was er getan. Ruotger erzählte von den Barbaren (S. 35), daß sich ein solcher Schreden ihrer bemächtigt hätte, daß für sie nichts furchtbarer war als
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