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1. Ottonen und Salier - S. 108

1910 - Gotha : Thienemann
— 108 Der Kirchenstaat und sein Souverän bedurften militärischen Schutzes gegen ihre Feinde; diesen Schutz zu geben, das war Aufgabe des Patricius Romanorum. Stephan Ii. verlangte ihn 754 von Pippin gegen die Langobarden und Griechen. Ii § 30, 3. Lev Iii. 800 von Karl dem Großen gegen die Römer. Ii § 39, 2. Johann Xii. 962 von Otto I. gegen Berengar. S. 71. Kaisertum und Patriziat waren seit 800 miteinander verbunden. Aber jetzt war das Papsttum gegen das Kaisertum, es wollte ganz frei werden, auch militärisch-politisch. Dazu bedurfte es militärischer Kräfte, und die fand es, geleitet von Hildebrand, in den Normannen Unteritaliens, in den Grafen Robert Gniskard und Richard von Avers a. Vgl. S. 89. Im August 1059 belehnte Nikolaus Ii. Robert Guiskard mit Apulien, Kalabrien und Sizilien, Richard mit Capua. Keine der genannten Provinzen war römischer Besitz; wahrscheinlich gründete Nikolaus sein Recht auf die Konstantinische Schenkung (Ii § 30, 4), und so griff er ohne Bedenken in die Rechte des morgen- und abendländischen Kaisers ein. Der Lehenseid der Normannen verpflichtete diese dreifach: sie sollten der römischen Kirche überall und gegen jedermann nach allem Vermögen Beistand leisten, um die Regalien des heiligen Petrus zu behaupten und zu erlangen; sie sagten insbesondere dem Papst Nikolaus ihre Hilfe zu, daß er sicher und in Ehren das römische Papsttum, das Land und das Fürstentum des heiligen Petrus behalte; sie versprachen, im Falle der Papst sterben sollte, nach der Mahnung der Kardinäle, des Klerus und der Laien ihren Beistand, daß ein Papst gewählt und eingesetzt werde zu Ehren des heiligen Petrus. Das Papsttum versicherte sich der militärischen Kraft der Normannen Unteritaliens, um seine Freiheit vom Kaisertum zu erkämpfen; zum Papstwahldekret trat ergänzend der Lehenseid Roberts und Richards. H a ii cf Iii, 688: „Es gehört zu den bewunderungswürdigsten Leistungen der päpstlichen Politik in diesen Jahren, daß das Papsttum in demselben Momente, in dem es den Anspruch auf Freiheit erhob, als politische Macht auf die Bühne trat. Das wurde erreicht durch die Verbindung mit den Normannen." Sie war ein Werk Hildebrands. Vergleiche Nikolaus Ii. und Stephan Ii. (Ii § 30, 3) in ihrem revolutionären Verhalten gegen den morgenländischen Kaiser. Die uach Freiheit strebende Kirche gewann Herrschaft auch.über die Normannen in England. „Bet dem großen Hoftag zu Winchester Ostern 1070, auf welchem die Eroberung Englands durch Wilhelm ihren Abschluß fand, waren drei päpstliche Legaten zugegen. Sie setzten Herzog Wilhelm die Königskrone aufs Haupt. Es war eine
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