Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Ottonen und Salier - S. 119

1910 - Gotha : Thienemann
119 - die Christenheit, welche dir besonders anvertraut ist, mir besonders folgsam sei wegen des Amtes, das an deiner Statt mir anvertraut ist, und daß durch deine Gnade mir von Gott die Gewalt gegeben ist, zu binden und zu löse:: im Himmel und aus Erden. Auf diese Zuversicht also bauend, zur Ehre und zum Schutze deiner Kirche, widersage ich im Namen des allmächtigen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes, kraft deiner Macht und Gewalt, dem König Heinrich, des Kaisers Heinrich Sohn, der gegen deine Kirche mit unerhörtem Hochmut sich erhoben hat, die Herrschaft des gesamten Reiches über Deutschland und Italien und löse alle Christen von dem Bande des Eides, welchen s i e ihm geleistet haben oder noch leisten werden, und ich untersage jedem, ihm fürder als einem Könige zu dienen. Denn es gebührt sich, daß derjenige, welcher die Ehre deiner Kirche zu verweigern trachtet, selber die Ehre verliere, welche er zu besitzen scheint. Und weil er es verschmäht hat, wie ein Christ zu gehorchen, und nicht zurückgekehrt ist zu dem Gott, welchen er verlassen hat, indem er mit Gebannten Gemeinschaft hält, vielerlei Bosheit begeht und meine Ermahnungen, welche ich um seines Heiles willen an ihn gerichtet habe, wie du weißt, verachtet, weil er sich selbst von deiner Kirche losreißt, indem er sie zu spalten trachtet, so binde ich ihn an deiner Statt mit dem Bande des Fluchs und binde ihn dergestalt im Vertrauen auf dich, daß alle Völker es wissen und erkennen sollen, daß du Petrus bist, und daß auf deinen Felsen der Sohn des lebendigen Gottes seine Kirche gebaut hat, und die Pforten der Hölle nicht vermögen werden, sie zu überwältigen." (Brunos Sachfenkrieg 70.) Durch einen offenen Brief an alle Gläubigen machte Gregor Bannung und Absetzung Heinrichs bekannt. Gregors Gebet. 1. Sein Inhalt wird zunächst bestimmt durch ein absichtliches, scharfes Hervorheben des Gegensatzes zu dem Briese Heinrichs: Gregor sei nicht mit List, sondern mit Recht, sogar gegen seinen Willen zur Tiara gelangt; Heinrich beschuldigte Gregor der Auflehnung gegen die königliche Gewalt, Gregor umgekehrt ihn der Erhebung gegen die Kirche. Schärfer konnten die Gegensätze nicht bezeichnet werden: Heinrich kämpfte für ein Überkommenes, für die Macht des deutschen Königtums, Gregor für ein aus der kirchlichen Reformbewegung h e r v o r g e g an g e n e s Neues, für die Freiheit und Herrschaft der Kirche, genauer des Papsttums. Eine Vereinigung der beiden Ansprüche war undenkbar; nur der Kampf, die Gewalt konnte entscheiden. 2. Gregor beruft sich als Nachfolger Petri aus die ihm übertragene
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer