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1. Das Zeitalter der Hohenstaufen und der Kaiser aus verschiedenen Häusern - S. 35

1914 - Berlin : Union Dt. Verl.-Ges.
35 — Weiber brachten den Kämpfern Wasser zum Trinken und feuerten sie zum tapferen Streiten an. So wird auf der Nordseite heftig gekämpft, und zu gleicher Zeit greift Raimund mit den Seinen von der Südseite die Stadt mit ungestümer Tapferkeit an, gleichfalls begeistert durch die Erscheinung. Den Mannen Herzog Gottfrieds gelang es nun, nachdem sie die zum Schutz gegen die Mauerbrecher an den Mauern ausgehängten Polster usw. in Brand geschossen imd durch den vom Nordwind in die Stadt getriebenen beizenden Rauch die Verteidiger von der Mauer getrieben hatten, die Brücke au dem Belagerungsturm auf die Mauer herunterzulassen. „Als nun so die Brücke hergerichtet war, drang zuerst vor allen der ruhmreiche Herzog Gottfried mit seinem Bruder Eustach in die Stadt, zugleich die übrigen ermunternd, ihm nachzufolgen. Und so folgte eine so endlose Schar von Rittern sowohl wie Fnßgängern nach, daß weder die Maschinen noch die Brücke mehr tragen konnten. Als aber die Unsern sahen, daß der Herzog und der größte Teil der Edlen sich der-(Mauer-)Türme bemächtigt hatten, warteten sie nicht mehr das Hinaussteigen durch die Maschine ab, sondern legten um die Wette Leitern au die Mauern, deren sie einen großen Vorrat hatten, denn je zwei und drei Ritter hatten sich auf öffentlichen Befehl hin je eine Leiter gemacht." Nun wurde auch das nördliche Tor geöffnet, und die Belagerer stürmten in Masse hinein. „Es war aber an einem Freitag um die neunte Stunde, und es scheint eine göttliche Fügung gewesen zu sein, daß an dem Tage und zu der Stunde, in welcher für das Heil der Welt in ebendieser Stadt der Herr gelitten hat, auch das gläubige Volk, das für den Ruhm seines Erlösers focht, feiner Sehnsucht glückliche Erfüllung erreichte. Denn wir lesen, daß am selben Tage der erste Mensch erschaffen und der zweite für die Erlösung des ersten in den Tod gegeben worden ist; darum war es auch billig, daß seine Glieder und Nacheiferer in seinem Namen über seine Feinde triumphierten. Sofort zogen der Herzog und die, welche mit ihm waren, mit gezückten Schwertern, mit Schilden und Helmen bedeckt, durch die Gassen und Straßen der Stadt und streckten alles, was sie von Feinden finden konnten, ohne Rücksicht auf Alter und Rang mit der Schärfe des Schwertes nieder. Und so groß war überall die Masse Erschlagener und die Haufen abgeschlagener Kopse, daß kein anderer Weg oder Durchgang mehr zu finden war als über die Leichen der Toten. Und schon waren unsere Fürsten und die nachfolgende endlose Volksmenge, die nach dem Blute der Ungläubigen dürstete und überhaupt mord-
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