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1. Das Zeitalter der Hohenstaufen und der Kaiser aus verschiedenen Häusern - S. 36

1914 - Berlin : Union Dt. Verl.-Ges.
lustig war, auf verschiedenen Wegen, Unzählige niederstreckend, beinahe bis zur Mitte der Stadt gelangt, als dem Grafen von Toulouse die Einnahme der Stadt und der Sieg der Unsern noch unbekannt war." Nun aber bringen auch Raimund und die Seinen über die jetzt von ihren Verteidigern entblößten Mauern in die Stadt ein. „Diese zogen alle einmütig in vereinten Scharen, bis an die Zähne bewaffnet, mitten durch die Stadt und richteten ein furcht-bares Blutbad an. Denn die, welche dem Herzog und den Seinen entkommen waren und glaubten dem Tode gänzlich entflohen zu sein, wenn sie fliehend sich nach anderen Seiten wendeten, stießen nun aus diese. So erlagen sie einer noch größeren Gefahr, und der Scylla ausweichend stürzten sie in die Charybdis. Die Niedermetzelnng der Feinde aber und das Blutvergießen war so groß, daß es selbst den Sieger mit Ekel und Schändern erfüllen konnte." Ein großer Teil der Besiegten hatte sich in den Tempel geflüchtet, wurde aber dorthin von Tankred verfolgt und niedergehauen. „Ein Grauen war es, die Menge der Erschlagenen zu- schauen und die überall zerstreuten Stücke von menschlichen Gliedern zu erblicken, und wie der ganze Boden mit dem vergossenen Blute befleckt und überdeckt war. Und nicht nur der Anblick der Leichname der Toten, die der edleren Glieder beraubt und durch das Abhauen der Köpfe verstümmelt waren, verursachte Beängstigung, sondern auch die Sieger selbst von der Fußsohle bis zum Scheitel von Blut triefend zu erblicken war schreckenerregend und flößte den Begegnenden einen gewissen Schauder ein. Die Unglücklichen, welche sich in engen Gäßchen und in Schlupfwinkeln der Straßen verborgen hatten und der Todesgefahr zu entgehen suchten, zogen sie dem Vieh gleich ans Licht hervor und stießen sie nieder. Andere, in Abteilungen getrennt, gingen in die Häuser, rissen die Familienväter mit Weibern und Kindern und dem ganzen Gesinde heraus und durchbohrten sie entweder mit den Schwertern oder stürzten sie von höheren Stellen kopfüber herab, so daß sie mit gebrochenem Genick den Tod fanden. Das Haus aber, das er erbrochen hatte, nahm jeder mit allem, was darin war, für sich zu dauerndem Eigentum." Nun stellte man, um vor Überraschungen sicher zu sein, in den Türmen der Mauern Wachen aus, die etwaige feindliche Überfälle verhindern sollten. „Als nun endlich auf diese Weise in der Stadt die Ordnung hergestellt war, legten sie die Waffen von sich, wuschen sich die Hände, zogen reinere Kleider an und begannen demütigen Geistes und zer-
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