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1. Das Zeitalter der Hohenstaufen und der Kaiser aus verschiedenen Häusern - S. 114

1914 - Berlin : Union Dt. Verl.-Ges.
114 ttt ihnl den Wunsch an, die hohe Aufgabe, die ihm seine Geburt auferlegte, die Wiederherstellung der Größe seines Geschlechts, zu erfüllen. Als nun durch Flüchtlinge ans Sizilien, die der gewalttätigen Herrschaft Karls entflohen waren, ihm die Sehnsucht Siziliens nach Rückkehr der Herrschaft der Staufer in glühenden Farben geschildert wurde, da beschloß er, sein sizilisches Erbe mit gewassneter Hand zu erobern. ^m September 1267 trat er, begleitet von seinem Oheim Ludwig von Bayern und feinem Freunde Friedrich Bon Österreich, seinen Zug mit einem starken Gefolge, besonders schwäbischer Ministerialen, au In Verona ward er glänzend empfangen, in ganz Italien regte sich überall bei seinem Nahen die staufische Partei; der Papst aber, die alten staufischen Gefahren fürchtend — denn auch Kouradius Wahl zum deutschen König erwogen damals die Fürsten — empfina ifm mit dem Bannfluch. Konradin durchzog die Lombardei und ging nach Pisa, das ihm sofort eine Flotte mit einer Besatzung von 5000 Mann zum fizilischen Zuge zur Verfügung stellte. Rom selbst stand ganz auf staufifcher Seite. An Viterbo vorüber, wo der Papst residierte, zog Konradin nach Süden. Geängstigt schrieb der Papst an Karl von Anjou, „wenn er jetzt die Krone verliere, werde er, der Papst, nicht noch einmal Mühe und Kosten für deren Wiedergewinnung verwenden". Er dachte sogar an eine Verständigung mit Konradin, und dieser sprach in einem Privileg die Absicht aus, die Kaiserkrone zu gewinnen. An der Küste Siziliens brachte die pisanische Flotte der französischen Karls eine schwere Niederlage bei, und wäre Konradin auf der Flotte gewesen und hätte von Sizilien aus, wo sich eine mächtige Partei, besonders die staufenbegeisterten Sarazenen, für ihn regte, die Eroberung seines Reiches versucht, so wäre Karl verloren gewesen. Aber Konradin war auf dem Landwege weitergezogen und traf bei Tagliaeozzo am 23. August 1268 auf das Heer Karls. Die Schlacht neigte sich bald so sehr zugunsten der Deutschen, daß diese sich schon als Sieger betrachteten und sich zu ungestümer Verfolgung hinreißen ließen. Da warf Karl seine Reserven auf die siegestrunkenen und gänzlich erschreckten Truppen und entriß ihnen den schon fast errungenen Sieg. Konradin gelang es, zu entfliehen, aber durch den Verrat eines Frangtpani, des Angehörigen eines von den Staufen mit Wohltaten überhäuften Geschlechts, warb er gefangengenommen und an Karl ausgeliefert. Dieser ließ nun in einem Scheingerichtsverfahren Konrabiit zum Tode verurteilen, und am 29. Oktober enbete der un-
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