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1. Das Zeitalter der Hohenstaufen und der Kaiser aus verschiedenen Häusern - S. 121

1914 - Berlin : Union Dt. Verl.-Ges.
121 gehrten Waren wuchs -- der Levantehandel trat mit den Kreuzzügen in seine Blütezeit. Der Krieg sollte den morgen- und abendländischen Kulturkreis trennen, aber der Handel brachte sie näher als je. „Die Zahl der Handelsobjekte wuchs ebenso wie ihre Quantität; der Gebrauch der Luxuswaren ward zur Gewohnheit und zum Bedürfnis. Biele der Waren, die der Orient lieferte, band die Natur an das Gewürzland Indien. Diese Stellung konnte dem Ursprnngs-laude nicht geraubt werden. Ein großer Teil des Levantehandels beruhte aber noch auf der kulturellen Überlegenheit des Morgen-landes, und diese war den abendländischen Rittern erst recht aufgegangen, als sie unter der heißen Sonne weilten." (Aloys Schulte, Gesch. des mittelalt. Handels und Verkehrs. S. 111.) Die Ausrüstung zu einem Kreuzzuge und die Verpflegung auf dem Zuge kostete viel Geld, und so mußten etwa Fürsten, die viele Ritter, Diener und Söldner ausrüsteten, große Geldsummen flüssig machen. Sv z. B. gebrauchte Ludwig Ix. allein im 3. Jahre seines Kreuzzuges für seine Ritter 240 411 Livres = 4 664 000 Franks. Der Sir voir Joinville z. B. erhielt von dem König für ein Dienstjahr 2000 Livres = 38 000 Franks, während er jebeni der drei Ritter, die er mit ins Feld genommen hatte, 400 Livres = 7000 Franks jährlich zu zahlen hatte. Durchschnittlich bekam also ein Ritter 7000 Franks für das Jahr. Um nun so große Summen, deren man benötigte, nicht in bar mitführen zu müssen, zahlte man das Geld bei einem Bankier seiner Heimat ein und ließ sich von diesem eine Anweisung auf eineu Bankier in dem Lande geben, wohin inan zu reisen gedachte, wenn es ging, also an einen solchen in einer Stadt im Heiligen Lande oder in Konstantinopel oder wenigstens in Italien. Solche Anweisungen nennt man Kreditbriefe. Sie sind noch heute im Gebrauch. Iii. Einwirkung auf die Kunst. Die Kreuzfahrer sahen im Orient eine andere Kunst als die ihre und verpflanzten Elemente derselben nach dem Abendlande; so besonders in der Baukunst. Im Morgenlande benutzte man den Spitzbogen, der allerdings noch fast dem Rundbogen ähnlich sah, nur in der Mitte zugespitzt war. Ihn ahmte man im Abendlande nach; jedoch ist die spätere sogenannte gotische Baukunst auf diese Weise nicht entstanden. Man ahmte ganze Bauten des Heiligen Landes im Abendlande nach, so z. B. die Kirche des heiligen Grabes oder die Sophienkirche zu Konstantinopel.
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