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1. Das Zeitalter der Hohenstaufen und der Kaiser aus verschiedenen Häusern - S. 122

1914 - Berlin : Union Dt. Verl.-Ges.
122 — Auch das Kun st Handwerk erfuhr durch die Kreuzzüge eiue reiche Förderung. Die G o l d sch m i e d ek uust stand in jener Zeit im Orient in hoher Blüte, und die herrlichen Muster dieser Kunst, die die abendländischen Verfertiger von goldenen und silbernen Schmnck-sachen an den vom Orient eingeführten Stücken bewundern konnten, eiferten diese zur Nachahmung an, und so ward der „arabische Geschmack" für lange Zeit, besonders in Italien, in dieser Kunst herrschend. Ähnlich war es mit der Kunststickerei. Nicht nur iu Venedig, dessen Stickereien damals berühmt waren, sondern auch iu Deutschland verwandte man noch im ganzen 13. Jahrhundert die „Arabeskenstickerei" in diesem Kunsthandwerk. Auch die Teppichweberei, die damals auch in Deutschland schon vereinzelt betrieben wurde, so durch Laienbrüder in Klöstern oder durch Nonnen in den Fraueuklösteru, gelangte erst zu Bedeutung, als man die nach Deutschland gelangten orientalischen Teppiche zu Vorbildern nehmen konnte. Kirchlich egeräte erhielten durch die Muster aus dem Orient eine schönere Ausgestaltung, ganz besonders die Reliquienkästen, die aus Metall, feinem Holz, Elfenbein n. a. angefertigt wurden. Und zuletzt lernte ntan die Mosaikarbeit an herrlichen Mustern, vornehmlich in Konstantinopel, kennen und nach ahmen. Iv. Einfluß auf die Wissenschaft. Immer folgt auf eine räumliche Ausbreitung der menschlichen Tätigkeit auch eine geistige Ausbreitung; so mußte auch die Wissenschaft des Abendlandes durch die Kreuzzüge und die durch sie bewirkte Keuntnis fremder Gebiete und Menschen eine große Bereicherung erfahren. Ganz besonders war es naturgemäß die Geographie, die bedeutend ausgestaltet wurde, und in Verbindung mit ihr die Völkerkunde und die Naturwissenschaften. Das Interesse an der Kenntnis fremder Länder wuchs so sehr, daß man jetzt anfing, sogar Forschungsreisen zu unternehmen, um fremde Länder kennen zu lernen. Der berühmteste dieser Forschungsreisenden ist der Venetianer Marco Polo, der seine Reisen bis nach China ausdehnte. Durch das Interesse an den gewaltigen geschichtlichen Ereignissen wurde auch die Geschichtschreibung neu belebt; es entstanden nicht nur ausgezeichnete Geschichtswerke über die Kreuzzüge selbst, wie das des Wilhelm von Tyrus, sondern auch Werke über andere geschichtliche Vorgänge. Die Araber waren von jeher groß gewesen in den mathematischen
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