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1. Der Uebergang zur Neuzeit - S. 42

1917 - Berlin : Union Dt. Verl.-Ges.
— 42 — der jahrhundertlange Kampf zwischen Oesterreich und der Schweiz endlich beendet. d) Friedrich und Ungarn — Böhmen. König Albrecht Ii. hinterließ 2 Töchter, aber nach seinem Tode gebar seine Gattin noch einen Sohn, Ladislaus, Posthumus (der Nachgeborene) genannt, der nun der Erbe von Böhmen und Ungarn war. Ueber ihn führte Friedrich die Vormundschaft. Aber er tat nichts für sein Mündel. In Ungarn hatte sich eine Partei gebildet, die den Oesterreichern feindlich war; diese bot König Wladislaus von Polen die Krone an, die dieser auch annahm, aber nicht lange trug, denn in den Kämpfen gegen die Türken fand er seinen Tod in der Schlacht bei Varna 1444. Nun erkannte der ungarische Reichstag Ladislaus als König an, ernannte aber Johann Hunyady, einen ungarischen Edelmann, der sich in den Kämpfen gegen die Türken ausgezeichnet hatte, zum Gubernator, der nun tatsächlich die Regierung führte. Aehnlich war es in Böhmen. Auch hier hatte man einen polnischen Prinzen, Kasimir, zum König gewählt, aber er konnte nicht genügend Anhang gewinnen. Jetzt erkannte man wohl Ladislaus als König an, setzte aber auch hier einen Gubernator ein, Georg Podiebrad, einen böhmischen Edelmann. Als Ladislaus herangewachsen war, übernahm er selbst die Regierung (1450); doch schon 1457 starb er in Ofen an der Pest. Jetzt hätte Friedrich, wenn er energisch eingegriffen hätte, beide Kronen gewinnen können, doch er war allem kraftvollen Vorgehen abhold. So kam es, daß in Böhmen Georg Podiebrad, in Ungarn Matthias Hunyady (nach seinem Wappen Eorotnus genannt), der Sohn Johann Hunyadys, zu Königen gewählt wurden. Letzterer brachte sogar fast ganz Oesterreich, Kärnten und Steiermark in seine Gewalt. Auch als Georg Podiebrad 1479 starb, tat Friedrich nichts, um Böhmen wiederzugewinnen, und die Böhmen wählten, obwohl Matthias von Ungarn und Herzog Albrecht von Sachsen sich um die Krone bewarben, Wladislaw von Polen, den Sohn Kasimirs. Dieser wurde, als Matthias 1490 starb, auch zum König von Ungarn gewählt. So waren beide Reiche vereint, aber in anderen als habsburgischen Händen. c) Friedrich und Burgund. Herzog Karl der Kühne von Burgund hatte den Plan, das seine südlichen und nördlichen Besitzungen trennende Herzogtum Lothringen zu erobern, und ferner strebte er danach, sein Gebiet zu einem unabhängigen Königtum zu erheben und sich selbst zum Römischen Könige wählen zu lassen. Zur Erreichung der beiden letzten Ziele trat er mit Kaiser Friedrich Iii. in Unterhandlungen ein und bot diesem die Verlobung seiner Tochter Maria, seiner einzigen Erbin, mit Maximilian, dem Sohn des Kaisers, an. Doch der Kaiser wollte nichts von einer Lösung Burgunds aus dem
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