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1. Der Uebergang zur Neuzeit - S. 45

1917 - Berlin : Union Dt. Verl.-Ges.
— 45 — jeder suchte sich sein Recht mit eigener Faust, ohne nach einer kaiserlichen Gewalt zu fragen. In Bayern, wo die Wittelsbacher durch fortwährende Teilungen ihren Besitz zersplittert hatten, standen die verschiedenen Herzöge in fast fortwährendem Kampf miteinander, besonders der Herzog von Bayern-Ingolstadt, Ludwig der Bärtige, war ein rauflustiger Herr, der in allen bayrischen Händeln zu finden war; erst nach seinem Tode kehrte allmählich die Ruhe in Bayern ein. In Meißen und Thüringen herrschten ebenso erbitterte Fehden unter den Wettinern. Die Brüder Friedrich Iv. und Wilhelm 111. führten einen langen Bruderkrieg, der unsägliches Elend über die Wettiner Lande brachte. In biesem Streite geschah auch die Entführung der Söhne Friebrichs, Ernst und Albrecht, durch den Ritter Kunz von Häufungen, die letzterer mit dem Tode büßen mußte. Wettiner und Hohenzollern (der fränkischen Linie) gerieten in einen Kampf wegen des Bistums Würzburg, der Bischof Erich von Osnabrück lag im Kampfe mit seinem Kapitel und bessen Anhang — ganz besonbers aber blühten die Fehben zwischen Fürsten, sowohl geistlichen als weltlichen, und Städten. Herzog Otto von Lüneburg geriet in einen Streit mit der Stadt Hannover wegen des Schiffahrtsverkehrs auf der Aller. Im Süden war es vor allem Nürnberg, das angefeinbet würde, und sein erbittertster Feind war Albrecht Achilles von Hohenzollern, der britte Sohn des Kurfürsten Friedrich I. von Branbenburg. Er brachte 1443 einen Bunb von 22 Fürsten und vielen Grafen und Herren gegen Nürnberg zustanbe. In einem Treffen bei Pillenreut gelang es den Nürn-bergern, mit benen viele anbere Städte oerbünbet waren, Albrecht eine schwere Nieberlage beizubringen, boch der Streit ging weiter. 1452 riefen die Streitenb en den Kaiser um Entscheibung an, aber er wollte es mit keiner Partei verberben. Enblich 1453 kam es zu einem Vertrag. Der Erzbischof von Mainz kämpfte gegen Schwäbisch-Hall, Graf Ulrich von Württemberg gegen Eßlingen, Herzog Albrecht von Oesterreich gegen Ulm und anbere Städte. Erzbischof Dietrich von Köln geriet gegen die Hanse stabt Soest in einen Streit wegen seiner lanbesherrlichen Ansprüche, und so entstaub die Soester Fehbe, die fast 5 Jahre bauerte, und in der der Herzog von Kleve den Soestem beisprang. Eine anbere Stiftsfehbe, die Münslersche Stiftsfehbe, entbrannte 4m die Nachfolge im Bistum Münster, die von 1451—1457 bauerte und die rheinischen und westfälischen Gebiete furchtbar verheerte. Ebenfalls in rheinischen Gebieten wütete die Mainzer Stiftsfehbe zwischen dem vom Papst abgesetzten Erzbischof Diether, der mit dem Pfalzgrafen Friedrich oerbünbet war, und dem neuernannten Erzbischof Aböls. Die Stadt Köln würde in biefer Fehbe, die 2 Jahre lang bauerte, durch den Erzbischof Aböls überrumpelt und grünblich ausgeplünbert.
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