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1. Der Uebergang zur Neuzeit - S. 142

1917 - Berlin : Union Dt. Verl.-Ges.
— 142 — kam, und in dieser Prüfung mußte sie, die Territorialhoheit, beweisen, daß sie die Aufgaben, die sie auf sich genommen, zu erfüllen imstande war. Internationalpolitisch war die Lage so: Habsburg strebte in Fortsetzung der Absichten Karls V. nach der Vorherrschaft in Europa, wenn nicht nach einer Universalmonarchie, die weltlich und kirchlich eine Einheit darstellen sollte. Es richtete sein Augenmerk auf Frankreich, Italien, England, Schottland, selbst auf die Ostseegebiete, und der Gegensatz gegen diese habsburg-spanischen Vorherrschaftsgelüste beherrscht die Politik der europäischen Staaten. Der Papst als fttrchenfürst nutzte auf Seiten Spaniens als des Vorkämpfers des Katholizismus stehen, aber als Landesfürst trieb ihn die Furcht vor einer spanischen Umklammerung seines Kirchenstaates immer wieder in das Lager der Gegenseite. Es ist ein Zeitalter voll mannigfacher Kämpfe, das jetzt anbricht, und das die drei letzten Akte des Dramas bringen soll, und niemand hätte voraussagen können, wie der Ausgang der Kämpfe sein würde. l. Der llltramontanismus. 1. Das Erstarken des Katholizismus. a) Das Konzil zu Trient. Literatur: v. Hefele, Konziliengeschichte, herausgeg. von Hergenröther. Maurenbrecher, Das Tridentiner Konzil. (Histor. Taschenbuch 6. Folge, Bd. 5 ii. 6.). v. Druffel, Kaiser Karl V. und die römische Kurie 1544—46. (Abhandlungen der bayerischen Akademie der Wissenschaften). Körte, Die Konzils-Politik Karls V. in den Jahren 1538—43 (Schriften des Vereins für Reformationsgeschichte 85.). Im Jahre lmiytrat das von den Protestanten geforderte „allgemeine" Konzil zusammen, doch nicht, wie sie gewünscht, in Deutschland, sondern in Trient^ darum verweigerten die Protestanten sowohl die Beschickung als auch die Anerkennung des Konzils. So war dieses fast ausschließlich von Italienern und Spaniern besucht. Die doppelte Aufgabe, die dem Konzil gestellt wurde, war einmal die lange geforderte ^Reform an Haupt und Gliedern" und ferner die Reform der Kirchenlehre, des Dogmas. Bezüglich der ersten Aufgabe kam es nach kurzen Verhandlungen, in denen die Bischöfe versucht hatten, die päpstliche Gewalt zu ihren Gunsten einzuschränken, zu einer endgültigen Entscheidung: die unumschränkte kirchliche Herrschaft des Papstes, der die alleinige Quelle aller geistlichen Macht sei, wurde allseitig anerkannt. So wurde eine Einigung mit den Protestanten, die der Kaiser von dem Konzil erwartet hatte, von vornherein unmöglich gemacht. Noch mehr geschah das durch die Verhandlungen über das Dogma: es wurde nicht nur keine Einigung erzielt, sondern dem Protestantismus jede Daseinsberechtigung abgesprochen, also eine angreifende Richtung gegen die Evangelischen festgelegt. Die lateinische Bibelübersetzung, die Vulgata, wurde als die allein verbindliche im Gegensatz zu der lutherischen bezeichnet, der Tradition volle Autorität zuerkannt, bei der Rechtfertigungslehre die Wirksamkeit
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