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1. Der Uebergang zur Neuzeit - S. 193

1917 - Berlin : Union Dt. Verl.-Ges.
— 193 — viele niederländische Flüchtlinge brachten ihr Vermögen und ihre Geschicklichkeit der englischen Industrie zu Hilfe. Aber der Handel, und besonders der Seehandel war es, den Elisabeth, darin den rechten Blick für die Gunst der Zeit und die Neigung und Befähigung ihres Volkes beweisend, am kraftvollsten begünstigte. Zu diesem Zwecke führte sie geradezu einen Handelskrieg mit den Hansen, die noch immer große Handelsvorrechte in England besaßen. Als die Hansen den englischen Kaufleuten nicht die gleichen Vorrechte in ihren Häfen zugestehen wollten, hob Elisabeth die hansischen Zollprivilegien auf, und als dann die Hansen beim Kaiser Rudolf Ii. mit Hilfe der spanischen Diplomatie die Ausweisung aller Engländer aus Deutschland durchsetzten, schloß Elisabeth den „ S t a h l h o f " , das hansische Kontor in London; das war das Ende der hanseatischen Handelsmacht in England. Die schon 1555 als Gilde bestätigten Merchant adventurers (wagende Kaufleute) begünstigte Elisabeth besonders, und aus ihnen gingen Seehelden wie Franz Drake Walther Raleigh, Martin Frobisher, John Hawkins hervor, deren Seefahrten allerdings meistens nichts weiter als Seeräuberei waren, aber doch auch Entdeckungsfahrten und koloniale Unternehmungen zeitigten. Zwei Gesellschaften waren es besonders, die, unter Elisabeths Regierung gegründet, den Grund zur englischen See- und Kolonialmacht gelegt haben, die Gesellschaft für den Ostseehandel und die 1600 gegründete Englisch-Ostindische Kompagnie. Wie gegen die Hanse, so führten die Engländer auch einen Handelskrieg gegen den damaligen Welthandelsplatz Antwerpen. Hier hatte England bisher seine Wolle und sein Tuch verkauft und die indischen und die Waren der Ostseeländer eingekauft. Ebenso hatten sie die Börse von Antwerpen für ihren Kredit benutzt. In beiden Hinsichten wollten sie sich jetzt von Antwerpen freimachen. Sie fuhren selbst nach Indien und nach Deutschland, nach den Oftseeländern wie namentlich nach Hamburg, um dort ihre Rohstoffe und Waren selbst zu holen: so wurde Hamburg geradezu der Stapelplatz für den e n g l i s ch e n Handel. Andererseits gründeten sie in London eine nach dem Muster der Antwerpens eingerichtete Börse, der Elisabeth den Namen „Royal erchange" verlieh. Den Welthandel vermochten sie allerdings vorläufig doch noch nicht an sich zu ziehen, sondern dieser ging nun von Antwerpen auf Amsterdam über, da die Holländer durch ihre großen kolonialen Unternehmungen vor den Engländern den Vorsprunc, gewonnen hatten. Mer England hatte sich gerüstet, um dereinst das Erbe der holländischen Welthandelsmacht anzutreten. ^,m l' .Apru 1604 starb Elisabeth, nachdem sie den Sohn Maria Stuarts, Jakob Vi. von Schottland, zu ihrem Erben eingesetzt und so die ^eremlgung des ganzen Jnselreiches eingeleitet und zugleich das an Jakobs Mutter begangene Unrecht wieder gut zu machen gesucht. damit aber auch zugleich die Berechtigung der Ansprüche Marias anerkannt hatte. Itaker f° gewaltigen Aufschwunges in nationaler, politischer und wirtschaftlicher Hinsicht auch ein reges geistiges Leben er- Bsr. Deutsch« Geschichte. V. ,,
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