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1. Der Uebergang zur Neuzeit - S. 254

1917 - Berlin : Union Dt. Verl.-Ges.
— 254 — wig-Holstein und drang bis Jütland vor. Der König von Dänemark hatte gehofft, daß Polen den Waffenstillstand breche und sich am Kriege gegen Schweden beteilige, doch diese Hoffnung trog; er blieb allein. So konnte Torstenson die Fortsetzung des Krieges gegen ihn Wrangel überlassen und sich gegen den den Dänen zu Hilfe ziehenden Gallas wenden, den er in zwei Treffen vernichtend schlug. Torstenson folgte ihm, der den Rest seines Heeres nach Böhmen retten wollte; zugleich reizte er den Fürsten Rakoczy von Siebenbürgen zum Einfall in Ungarn und zum Marsch auf Wien. Der von zwei Seiten bedrohte Kaiser stellte mit größter Anstrengung ein neues Heer auf; doch bei Jankowitz (Jankau) in Böhmen wurde dieses von Torstenson am 6. März 1645 besiegt und völlig aufgerieben. Leider war die Lage auf dem westlichen Kriegsschauplatz für die Evangelischen weniger günstig. Zwar hatte Mazarin ein neues Heer unter Turenne über den Rhein gesandt und diesem ein zweites unter Condä zu Hilfe geschickt, doch konnten beide gegen Maximilian von Bayern nichts ausrichten; als beide sich trennten, wurde Turenne von den Kaiserlichen bei Mergentheim besiegt. Zugleich schloß Rakoczy von Siebenbürgen einen Vergleich mit dem Kaiser; infolgedessen mußte Torstenson nach Böhmen zurückweichen. Aber jetzt schloß Dänemark mit Schweden den Frieden von Brömsebrö (25. August 1645), und zugleich besiegten Turenne und Condö die Kaiserlichen unter Mercy in einer blutigen Schlacht bei Allersheim (7. August 1645). Graf Königsmarck hatte sich in Sachsen festgesetzt und sich des ganzen Landes außer Dresden und Königstein bemächtigt. In dieser Not schloß Johann Georg von Sachsen mit den Schweden einen Neutralitätsvertrag (6. September 1645) und räumte ihnen Leipzig und Torgau ein. Zu demselben Vertrage sah sich im März 1647 Maximilian von Bayern gezwungen, nachdem Wrangel, an den der gichtkranke Torstenson den Oberbefehl abgegeben hatte, aus Böhmen sich zurückziehend, am Main sich mit Turenne vereinigt hatte, worauf das schwedisch-französische Heer sich gegen Bayern wandte und das Land furchtbar verwüstete. Nun stand der Kaiser völlig allein, und Wrangel bedrohte aufs neue Böhmen. Und doch gab der Kaiser nicht nach; durch Anerbietungen zog er einen großen Teil des bayerischen Heeres in seine Dienste, andrerseits drohte er Maximilian, dem Pfalzgrafen Ludwig die ganze Pfalz zurückzugeben, sodaß Maximilian die Oberpfalz hätte herausgeben müssen; durch diese Drohung erschreckt, trat Maximilian von dem Neutralitätsvertrage zurück, stellte sich wieder auf des Kaisers Seite und sandte ihm ein Hilfsheer von 10 000 Mann. Jetzt konnten die Kaiserlichen Wrangel gegenüber in Böhmen standhalten, ja letzterer mußte sich nach Niedersachsen zurückziehen. Dazu kamen Erfolge der Spanier, die sich mit den Holländern verglichen hatten, im eigenen Lande und gegen Frankreich, so daß Turenne aus Deutschland fort gegen Spanien beordert werden mußte, und der Erzherzog Leopold Wilhelm drang mit einem kaiserlichen Heere in Frankreich vor. Jetzt bemühte sich der Kaiser, auch Friedrich Wilhelm von Brandenburg auf seine Seite zu ziehen, er bot ihm ganz Pommern, ferner das Kreisdirektorium und das Kreis-
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