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1. Der Uebergang zur Neuzeit - S. 264

1917 - Berlin : Union Dt. Verl.-Ges.
— 264 — einzuschreiten, und es ergingen vom Reichstage Verfügungen, die diesem Unwesen steuern, vor allem die Auswucherung Verschuldeter verhindern sollten. Siehe Quellenstück in der Teubnerschen Quellensammlung l I, 46, S. 21 f. (Reichstagrabschied). ' ' ' Doch auch die öffentliche Verschuldung nahm in erschreckendem Maße zu; die Summen, die zur Kriegführung gebraucht wurden, muhten oft zu hohen Zinsen angeliehen werden, und an ihre Rückzahlung war kaum zu denken. Ganz gewaltige Summen sind es, die uns da überliefert werden. Zu diesen kamen dann noch Kontributionen, Hilfsgelder an andere Kriegführende, und so entstanden Staatsschulden, die eine für damalige Zeiten ungeheure Höhe erreichten. Für die kaiserlichen Erb-lande wird diese Verschuldung für die Zeit von 1618—1640 berechnet auf 110 Millionen Gulden, für Bayern auf 5l/t Millionen Gulden, für Sachsen auf 25 Millionen Gulden, für eine einzige Stadt wie Nürnberg auf 7 Millionen Gulden. Siehe Quellenstücke in der Teubnerschen Quellensammlung Ii, 46, S. 21. Vergrößert wurde die Geldnot noch durch die Münzverschlechterungen, die z. T. von den Obrigkeiten selbst vorgenommen wurden, im großen Maßstabe aber durch Betrüger ausgeführt wurden, die entweder die guten Münzen beschnitten, um das Edelmetall zu gewinnen (diese Tätigkeit nannte man das „Kippen") oder aus eigene Faust Münzen schlugen, die natürlich geringen ober gar keinen Wert hatten, oder, da vielfach die Münzen gewogen würden, beirrt Wiegen betrogen (das nannte man „Wippen"). Diese Kipper und Wipper haben viel zu der Entwertung der umlaufenden Geldmünzen und dadurch zu großen Verlusten einzelner und der Staaten beigetragen und dem Handel und Verkehr ungeheuren Schaben getan. Die Obrigkeiten suchten durch Festsetzungen des Münz« wertes biefem zu steuern, und durch solche Festsetzungen erfährt man von den großen Schwankungen im Werte der verschiedenen Münzen. So galt ein Goldgulden 1617 = 2 fl., 1621 = 7 fl. 30 Kr., 1622 = 10 fl. 15 Kr., 1623 — 4 fl. 44 Kr. Letztere Festsetzung zeigt besonders deutlich die Verschlechterung der Münze, die in jener Zeit (1623) begann. Durch die Schwankungen im Gelbwert würden auch ebensolche Schwankungen in den Warenpreisen bebingt, so kostete 1 Malter (150 1) Roggen in den Jahren 1621—25 nacheinanber 13, 14, 18, 30, 35, 36, 58, 66, 90, 23, 11, 8, 6 Eulben. Siehe Quellenstücke über Kipper und Wipper, über Münzwerte uttb (Betreibe-preise in der Teubnerschen Quellensammlung 11, 46, S. 16—18. 7. Das Heerwesen im 30 jährigen Kriege. Literatur: ‘Liebe, Der Solbat (Monographien zur deutschen Kulturgeschichte Bb. 1). Iähns, Geschichte der Kriegswissenschaften, Bb. 2 (München, Clbctt« bourg). Iähns, Krieg, Frieden und Kultur. (Berlin 1893). Ferner Sammlung Göschen, Bb. 552 (Neuschler) und Bb. 537, 568 (Daniels). Henne am Rhyn, Kulturgeschichte des deutschen Volkes. Bb. 2.
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