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1. Das Mittelalter - S. 171

1891 - Münster i. W. : Schöningh
Prutz: Bedeutung der Regierung Kaiser Friedrichs I. 171 entfremdete Burgund wieder gewonnen und fester als je zuvor dem Verbände des Reiches eingefügt worden. Mit Nachdruck und glücklichem Erfolge hatte Friedrich die Rechte Deutschlands in den westlichen Grenzmarken, dem vergrößerungslustigen Frankreich gegenüber wahrgenommen: er hatte den unruhigen Philipp Ii. August nicht bloß Frieden zu halten genötigt, sondern durch geschickte Benutzung der politischen Verwickelungen zum Bundesgenossen gegen die Koalition der Welfen, Philipps von Köln und seiner deutschen Bündner, Englands und der Hierarchie gewonnen. Daß ihm die Sprengung dieses gefährlichen Bündnisfes gelungen war, ohne daß er die Gewalt der Waffen anzurufen brauchte, hatte am deutlichsten gezeigt, wie fest auch im Innern des Reiches feine Herrschaft begründet war, und wie das Königtum durch die selbständige Stellung des deutschen Fürstentums sich nicht notwendig zur Unbedeutendheit verurteilt sah. So nach innen und außen mächtig gebietend, ein glücklicher und geehrter Herrscher, hochangesehen weit über die Grenzen des Reiches hinaus, daheim von einem dankbaren Volke gefeiert als die Verkörperung der nationalen Macht und Herrlichkeit desselben, durch die vom Papste zugesicherte Kaiserkrönung seines Sohnes Heinrich der von früheren Herrschern vergeblich erstrebten Erblichkeit der Krone in seinem Hanse unmittelbar nahe gebracht, hatte Friedrich sich noch am Abend seines Lebens als Führer des Kreuzzuges gewissermaßen an die Spitze der gesamten Christenheit gestellt gesehen, hatte er als Vorkämpfer der Christenheit die wilden Bulgaren zu Paaren treiben, die treulosen Griechen züchtigen, die Ungläubigen in säst romantisch erscheinenden Heldenkämpfen zu Boden ringen können: wer wollte angesichts dieser Fülle von Thaten, dieses Glanzes der Erfolge noch leugnen, daß von den Herrschern, welche die deutsche Königs- und römische Kaiserkrone auf ihrem Haupte getragen haben, keiner dem Ideale, in bessert Erstrebung eigentlich der Wert und die Bedeutung des Kaisertums lag, so nahe gekommen ist wie Kaiser Friedrich I.? Xxiii. Kaiser Friedrich Ii. (F. v. Raumer.) Kaiser Friedrich Ii. war nicht groß, aber fest gebaut, blond und in allen körperlichen Übungen, in allen mechanischen Künsten sehr geschickt. An die schöne Stirn schloß sich die fast antik gebildete Nase anf feine Weise an; der Mund war wohlgestaltet, das rundliche Kinn keineswegs schwach
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