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1. Neuere Zeit - S. 23

1891 - Münster i. W. : Schöningh
Janssen: Die Niederwerfung des Bauernaufstandes in Franken und Schwaben. 23 und Ungnaden hat aufgenommen. Etlichen hat man die Köpfe abgeschlagen und darnach zehn Gulden von etlichen, so unschuldig sein sollen, genommen. Und von allererst alle Wehr, die ein Mann hat, und den Harnasch und das alles auf das Schloß geführt, und meinem gnädigen Herrn aufs neue wieder gehnldet. Und mein Herr hat kein Schloß mehr, das ganz ist, außer zwei." „So liegt nun der Bund hier und verderbt das Land erst, daß nicht viel mehr da wird bleiben. Also sein wir arme Leute. Das weiß Gott. Ich kann Dir vor Unmut jetzt nicht mehr schreiben." „Item zwölf Meilen um Würzburg", sagt Halberg in einem eingelegten Zettel, „sind mehr denn hundertnndzwanzig Schlösser verbrannt, die meines Gnädigen Herrn Lehen sind gewest der mehrer Teil, und bei vierzig Klöster; item meinem Herrn bei dreitausend Fuder Weins und wohl zehntausend Malter Getreids verheert." Im ganzen Frankenland waren 292 Schlösser und 52 Klöster beraubt, zerstört oder gänzlich ausgebrannt. „Item hat es mir", fährt Halberg fort, „meines gnädigen Herrn Sekretarius heut auf diesen Tag gesagt, daß es meinen Herrn von Würzburg schon kostet bis in die 300 000 Gulden, ohne was es ihm noch kosten wird, bis er das Volk aus dem Lande bringt. Item die eine Vorstadt jenseit des Mains hat man schon geplündert. Nicht weiß ich, wie es weiter gehen wird. Item auf diesen Tag hat man bei sechsundreißig Köpfe abgeschlagen, fünf aus den Bürgern, die andern von den Städt-lein und Bauern, die Hauptleute und Fähnriche gewesen sind; und den Rat mit den Viertelmeistern und dem Ausschuß hat man gefangen gelegt. Gott weiß wohl, wie es ihnen gehen wird." Sechzig Anfrüher wurden enthauptet; die Bürger mußten 8000 Gulden Brandschatzung erlegen und die Mauern und Türme der Stadt, dem Schloß gegenüber, abbrechen. Den entwaffneten Bauern gab man weiße Stäbe in die Hände und entließ sie, aber beim Heimziehen wurden viele derselben von den Reisigen und Fußknechten des Heeres erstochen, „als dann viel toter Körper in den Weingärten, am Weg und in Gräben lagen, die erschossen und erstochen waren: es war ein jämmerliches und erschrocken Wesen." „Den armen Leuten ist das Toben in den Busen geruuueu", schreibt ein Chronist, „sind im Grund verderbt, viele erschlagen, viele gefangen und gebrand-schatzt, auch alle Wehr genommen; auch hat unser Herrgott hernach eine langwierige große Teurung kommen lassen, über sieben Jahre lang." Die schrecklichsten Strafen verhängte der Markgraf Kasimir zu Ans-bach-Baireuth. Kasimir war der lutherischen Lehre zugethan und hatte noch kurz vor dem Ausbruch der Revolution zwei Prediger beordert, „um das Evangelium im Lande zu pflanzen". Als die Revolution in Ostfranken ausbrach und auch seine Gebiete ergriff, rüstete er sich „stärklich aus und
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