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1. Alte Geschichte - S. 35

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
35 fr die Bauern trostlos. Viele von ihnen waren Pchter der Gro-grnndbefitzer geworden und lieferten fnf Sechstel des Ernteertrages an ihre Herren ab. Die selbstndigen Bauern konnten Darlehen nur zu hohen Zinsen bekommen; fr beide hafteten die Schuldner mit ihrer Habe und Person, konnten also auch als Sklaven verkauft werden. Um sich gegen willkrliche Rechtsprechung zu schtzen, verlangte das Volk die Auszeichnuna des Rechts. Die herrschende Unzufriedenheit benutzte (um 630) der Eupatride Kylou, der Schwiegersohn des Tyrannen Theagenes von Megara, um sich der Tyrannis zu bemchtigen. Er besetzte die Akropolis, wurde aber be-lagert und entfloh, worauf seine Anhnger die Burg bergaben. Ihnen sicherte der Archon Megakles aus dem Geschlechte der Alkmoniden das Leben zu, da sie sich an die Altre geflchtet hatten. Trotzdem lie er die Gefangenen berfallen und niederstoen. Sogleich erwachten wieder die Gegenstze. Der Treubruch erbitterte das Volk, und der Adel sah sich gentigt, das ganze Geschlecht der Alkmoniden, die bisher seine Vorkmpfer gewesen waren, zu verbannen, um den Klonischen Grevel" zu shnen und den inneren frieden wieder herzustellen. Bald darauf willigte die Regierung in die Aufzeichnung des be-stehenden Rechts und beauftragte (i. I. 621) Drakon, ein fr alle 621 gltiges Strafrecht abzufassen. Diese Gesetze waren sehr streng (auf Dieb-stahl stand Todesstrafe); man sagte spter, sie seien mit Blut geschrieben". Wie Drakon an dem ^>chuldrecht nichts nderte, so griff er auch in die Wirt-schaftlichen Verhltnisse nicht ein. Daher blieb die Unzufriedenheit der armen Bauern bestehen. Auch der Handel wurde durch Theagenes von Megara, dem Salamis gehrte, gelhmt. Alle Versuche, die Insel zu er-obern, waren umsonst. Die Not nahm berhand. Athen stand unmittel-bar vor einer Revolution. Da wurde der Retter des Staates Solon. Die Gesetzgebung Solons. 594 Soloit, aus dem Geschlechte der Kodriden, erbarmte sich der sozialen Not seines Volkes und feuerte seine Landsleute durch eine Elegie an, noch einmal den Versuch zu machen, Salamis den Megarern zu entreien. In der Tat wurde die Insel genommen, j Seitdem hatte Solon das Ver-trauen des Volkes und schien allein der Mann zu sein, der den Staat vor dem drohenden Brgerkriege bewahren konnte. Daher erwhlten ihn die Eupatriden fr das Jahr 594 zum Archon mit unbeschrnkter Gewalt und beauftragten ihn, dem Staate eine neue Verfassung zu geben. Die soziale Gesetzgebung war die erste Aufgabe Solons. Zur Be-seitigung des Notstandes erlie er smtliche Schulden, die ein Grundstck belasteten, erlie auch die Schuld auf Leibeshaft und verbot fr alle Zukunft die Schuldsklaverei, j Diese, alle Rechtsanschauung verletzende, 3*
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