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1. Die Alte Welt - S. X

1877 - Regensburg : Manz
X war nur in den Festzeiten geöffnet und für Festhandlungen bestimmt, an dem Altäre aber opferten nicht nur Alle, welche kämpfen wollten oder Orakel suchten, sondern das ganze Jahr hindurch ward er von Fremden und Einheimischen zur Gottesverehrung nach alt-pelasgischem Gebrauch (ohne Tempel) benutzt. Im Nordosten schloss sich an den Hügel des Kronos (Kronion) eine zweite Gruppe von Denkmälern an: die Schatzhäuser (thesauri) zur Aufbewahrung der nach Olympia gesandten Weihgeschenke, das Stadium, der fast doppelt so lange Hippodrom und das Theater. — Der ganze Tempelhof war ein Labyrinth von Kunstwerken; die Strassen und Plätze von dichten Reihen der Siegesstatuen eingefasst, dazu Säulen, auf welchen die Verträge der griechischen Staaten aufgezeichnet waren, Denkmäler aller wichtigem Ereignisse im Leben der griechischen Staaten, so dass die Altis ein Archiv der griechischen Geschichte in Erz und Marmor enthielt. Diese dicht gedrängte Masse von Gebäuden, Altären, Statuengruppen, von Viergespannen und Standbildern der Sieger, von Götterbildern, Dreifüssen und Weihgeschenken aller Art wurde durch die Bäume, welche als Pflanzungen des Herakles galten, zu einem landschaftlichen Ganzen verbunden. Blatt V. A. Die obere Karte stellt den Umfang des Reiches Alexander’s des Gr. und dessen Theilung, in Folge der Schlacht bei Ipsus, dar, also diejenige Zeit, wo hellenische Bildung von Italien bis zum Indus und Jaxartes und im S. bis Meroe verbreitet war. Alexander’s Reich umfasst nicht nur das ganze persische, wie es auf Blatt Iii. dargestellt ist, selbst mit Einschluss der meisten Völker, welche innerhalb des letztem ihre Unabhängigkeit behauptet hatten, sondern überschreitet jene Grenzen sowohl im Südosten als im Nordwesten, indem der westlichste Theil Indiens, namentlich die Pentapotamia bis zum Hyphasis, ihm angehört, und in Europa ausser dem Stammlande der Monarchie (Macedonien) noch Thracien, Griechenland, Epirus und ein Theil Illyriens als verbündete Länder (vgl. die Karte von J. G. Droysen in dessen Gesch. Alexander’s des Gr.). Dieselbe Abtheilung der Karte zeigt ferner die Theilung der Monarchie Alexander’s des Gr. nach der Schlacht bei Ipsus (301 v. Chr.) mit Andeutung der Veränderungen im 3. Jahrhunderte. Die asiatischen Provinzen fielen dem Seleucidenreiche zu, mit Ausnahme der südöstlichen (Karmanien, Gedrosien, Indien) und der nordwestlichen, nämlich der unabhängigen Reiche in Kleinasien: Bithynien, Paphlagonien und Cappadocien (am Pontus), sowie einiger griechischer Städte mit ihrem Gebiete an der Nordküste. Das nördliche Medien, welches Alexander der Gr. dem persischen Fürsten Atropates verliehen hatte, blieb in dessen Familie erblich und behauptete seine Selbständigkeit sowohl gegen das seleucidische als gegen das parthische Reich. Das westliche Kleinasien (Klein-Phrygien, Mysien und Lydien) war anfangs dem Lysimachus zugefallen, dessen Hauptland Thracien war; allein durch einen Krieg zwischen Seleucus I. und Lysimachus, in welchem letzterer umkam (281), gewann ersterer auch den Westen Kleinasiens. Dagegen gingen die syrischen Küstenländer (Cölesyrien, Phönizien, Palästina) für längere Zeit an die ägyptischen Könige verloren und wurden erst gegen Ende des 3. «Jahrhunderts von Antiochus dem Gr. wieder gewonnen. Dieser Wechsel zwischen syrischer und ägyptischer Herrschaft ist auf der Karte angedeutet. In Indien brach 6 Jahre nach Alexander’s Tode ein allgemeiner Aufstand gegen die fremde Herrschaft aus, unter Leitung des Kandragupta, den die Griechen Sandro-cottus nennen. Dieser bemächtigte sich zunächst des zuletzt wahrscheinlich bis zu den Mündungen des Indus ausgebreiteten Reiches des (ermordeten) Porus, dann des Reiches des Taxiles (s. Blatt Iii.) und besiegte auch den König der Prasier in Palibothra Dazu trat ihm Seleucus, wahrscheinlich nach einem unglücklichen Kampfe, die östlichen Theile Gedrosiens, Arachosiens und des Paropamisadenlandes ab. So entstand ein indisches Reich von den Mündungen des Ganges bis diesseit des Indus. Das Reich der Ptolemäer umfasste in Afrika ausser dem Stammlande Aegypten noch den angrenzenden Küstenstrich am Mittelmeer bis einschliesslich Cyrenaea, welches schon der erste Ptolemäer eroberte, um die Verbindung mit dem Gebiete von Carthago in seiner Gewalt zu haben. Unter dem dritten Ptolemäer erreichte die auswärtige Macht Aegyptens ihren Höhepunkt, denn er besass ausser Cypern, welches ebenfalls schon der erste Ptolemäer gewonnen hatte, nicht nur die syrischen Küstenländer, sondern auch die wichtigsten Küstengebiete und Häfen der Süd- und Westküste Kleinasiens; auch die Cycladen werden als Besitzthum der Ptolemäer erwähnt (vgl. jedoch J. G. Droysen, Gesch. des Hellenismus, Ii, S. 298, Anm. 62, und S. 316). „ In Europa war Thracien nach dem Tode des Lysimachus eine Beute der Gallier geworden, die auch Macedonien und Griechenland mit ihren Plünderungszügen nicht verschonten. Im Norden Macedoniens finden wn „die aufstrebende Macht der Dardanier, die sich zu Zeiten bis an die adriatische Küste ausdehnte“, im Westen das Reich der Epiroten, welches, von lyrrhus mit ägyptischer Hülfe hergestellt, unter ihm schnell emporblühte, sich über Acar-nanien hin ausdehnte (in Ambracia war die Residenz) und in wiederholten Kriegen, aber ohne dauernden Erfolg, die Eroberung Macedoniens versuc e. Ueber die Cycladen, als Vorposten der ägyptischen Herrschaft, s. oben. Von den griechischen Landschaften blieb Thessalien seit Philipp unter macedonisc ier Herrschaft bis zur Befreiung durch die Römer (194 v. Chr.), wiewohl esi „dem Namen nach einen eigenen Staat bildete, mit einem eigenen Könige, der frei ic immer der macedonische war“. Im übrigen Griechenland war die macedonisc e Herrschaft auf wenige Punkte zurückgedrängt, und es bildete sich der ätolisc e und der achäische Bund zur Behauptung der griechischen Unabhängigkeit. Die Vereinigung der griechischen Städte am cimmerischen Bospoius zu einem bosporanischen Reiche bestand schon seit 480 v. Chr. B. Auf der untern Abtheilung der Karte erscheint das Seleucidenreich schon in bedeutend geringerm Umfange. Durch den Abfall des parthischen Reiches um die Mitte des 3. Jahrhunderts (welches hier schon in seiner grossten Ausdehnung gegen Westen, nämlich bis zum Euphrat, erscheint) und die gleic zeitige Bildung des griechisch-baktrischen Reiches mit griechischer Cultur wur e das syrische Reich auf die Westländer diesseit des T-igris beschränkt. Dazu fielen während Antiochus des Gr. Regierung beide Armenien ab, welche ohnehin nie in vollständiger Abhängigkeit von Syrien gewesen zu sein scheinen (vgl. Droysen, Gesch. des Hellenismus, Ii, 73). Media Atropatene hat me zum Seleucidenstaate gehört, sondern hier und nur hier hatte sich eine rem persische Herrschaft erhalten, erblich in der Familie des ehemaligen Satrapen von Medien, Atropates. In Cappadocien und Pontus^ waren besondere Reiche entstanden, deren Herrscher Anspruch auf ächt persischen Ursprung mac ten, Mitliridates Ii. ward von den Siegern bei Ipsus in der Herrschaft über ^or^tu® zu beiden Seiten des Halys anerkannt (erst zur Zeit der römischen Herrsc a wurde der Name Pontus auf das Land östlich von Halys beschränkt) und seine Nachfolger nannten sich „Könige von Paphlagonien und Cappadocien am Pontus , später kurz „von Pontus“. Um 200 hatte Paphlagonien (vielleicht nur üer südliche Theil) eigene Dynasten. Die Fürsten Bithyniens hatten gegen Alexander und dessen Nachfolger ihre Selbständigkeit bewahrt; sie r^en . e Gallier aus Thracien und eroberten mit ihrer Hülfe das nördliche Phrygien. Diese gründeten zu beiden Seiten des mittlern Halys den Staat der Galater. An der Westküste Kleinasiens gründete ein Statthalter des Lysimachus das
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