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1. Bd. 1 - S. XXXVI

1883 - Leipzig : Engelmann
Xxxvi Vorrede. Schönes und Rühmliches in ihrer Vergangenheit besitzt, hebt die Theilnahme an dem Wohl und Weh, ermuntert, das Erworbene zu schützen und das Verlorene wieder zu erlangen. War doch die Begeisterung, die 1870 durch das deutsche Volk ging, eine Frucht der Sehnsucht, die in jedem Einzelnen lebte, die Größe und Würde Deutschlands wiederhergestellt zu sehen und mit zu erleben! Diese Sehnsucht haben Sie, hochverehrter Herr, geweckt und genährt, sowohl durch Ihre Werfe, die in zahlreichen Ausgaben und mannigfaltigen Uebersetzungen weit verbreitet sind, als auch in engerem Kreise durch Ihren mündlichen Unterricht, den unter vielen Anderen auch die Unterzeichneten so glücklich waren zu genießen. Es ist ein Gefühl des Stolzes, welches uns die Rückerinnerung erweckt, daß es uns vergönnt war, den Unterricht eines Mannes zu genießen, dessen Ruhm als Geschichtslehrer so allgemein anerkannt ist. — Wenn Sie, hochgeehrter Herr Director, nun der Bürde des öffentlichen Amtes enthoben, mehr in Muße sich liebgewonnenen Studien und Arbeiten hingeben, so bitten wir, denen eine freundliche Rückerinnerung zu bewahren, die sich voll Dank und Hochachtung Ihre Schüler nennen und die keinen innigeren Wunsch hegen, als daß es Ihnen noch viele Jahre von der Vorsehung vergönnt sein möchte, nach mehr denn dreißigjähriger Wirksamkeit, in Ihrem reizend gelegenen Heim sich des Anblicks der herrlichen Natur zu erfreuen, in würdiger und wohlverdienter Ruhe zum Glück Ihrer Familie zu leben, die begonnenen Arbeiten, die Ihrem Namen bei der Nachwelt eine bleibende und dankbare Anerkennung sichern, fortzuführen und zu vollenden. Wir bitten Sie, diese Wünsche, die wir unterzeichneten ehemaligen Schüler Ihnen aus aufrichtigem Herzen darbringen, mit Wohlwollen aufzunehmen und empfehlen uns Ihrem gütigen Andenken. Heidelberg, im October 1872. Mit meinem Abgang von der Schule beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Die Tochter und die zwei ältesten Söhne waren seit mehreren Jahren verheirathet und hatten uns bereits mit Enkeln erfreut. Tochter und Schwiegersohn wohnten . mit ihren Kindern in einem Stockwerk unseres Hauses und belebten unsere Einsamkeit, bis ein Ruf Holtzmauns an die Universität Straßburg alle in das Reichsland entführte. Der älteste Sohn war Professor der Mathematik am Polytechnicum in Zürich. Er hatte eine Jugendgefährtin als Gattin heimgeführt, die Tochter des Kirchenraths Dittenberger in Weimar und Enkelin der Daub'schen Familie, die drei Generationen hindurch mit unserem Hause auf's Innigste befreundet gewesen war. Ich und meine Frau besuchten sie fast jedes Jahr in der reizend gelegenen Wohnung mit dem Blick auf den See und die Alpen, oder empfingen sie in Heidelberg. Denn unser Haus war geräumig genug, alle Kinder und Enkel zu verschiedenen Jahreszeiten unter unserem Dache zu beherbergen. Seine spätere Berufung an die Universität Königsberg erschwerte den Verkehr und hatte zur Folge, daß die Besuche nur noch von einer Seite fortgesetzt wurden. Mein zweiter Sohn hatte sich als Kaufmann in Petersburg niedergelassen, wo er in glücklicher Häuslichkeit bei einträglichem Geschäfte bis zur
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