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1. Bd. 1 - S. 48

1883 - Leipzig : Engelmann
48 Geschichte der alten Welt. §. 28. Katarakten des Nil aufgefundene Säule verkündet, und der dritte Amenh ema, c(lsf welcher behufs der Nilbewässerung den See Möris im Thale Fayum unweit Memphis angelegt haben soll, daher er auch in manchen Geschichtbüchern unter dem Namen Möris ausgeführt wird. Auch wird ihm der große und herrliche Wunderbau des Labyrinths zugeschrieben, eines Reichspalastes mit zahllosen Gemächern, Höfen und Vorhallen oberhalb und unterhalb der Erde, wo alle c 2100. Landschaften und Bezirke des Reiches einen gemeinsamen Mittelpunkt für feierliche Handlungen und Opfer finden sollten. Bald nach dem Tode des Amenhema-, Möris, erzählten die Aegypter, fielen wandernde Stämme aus Syrien und dem nördlichen Arabien in das Nilland ein, unterjochten das Reich und herrschten hart und gewaltthätig über das zinspflichtige Volk. Ueber 500 Jahre dauerte diese Zwingherrschaft des Hirtenvolkes der Hyksos, bis endlich einigen Königen 1590. von Oberägypten (Theben) die Befreiung des Landes gelang. Lange trotzten die Hyksos in einem verschanzten, von Wasser und Sümpfen geschützten Lager an der östlichen Mündung des Nil den Angriffen der Feinde, bis König M Thntmosis ihren Abzug bewirkte. Der Ort, wo ihr Lager gestanden, wurde *Wi53o. Ifangs Avaris (Hebräerveste), später Pelnsinm (Philisterstadt) genannt. Von der Zeit an war Theben der Herrschersitz der Pharaonen. Thutmosis erbaute den Königspalast von Karnak, dessen zerbrochene Säulen und Mauerreste «v'k'w- noch jetzt Bewunderung erregen. Einer seiner Nachfolger, Amenophis, ver-caöoo. herrlichte seinen Namen durch siegreiche Kriegszüge nach Süden und Osten und durch Gründung des großen Palastes und Tempels von Lu-or, südwestlich von Karnak U45- auf einer aufgeworfenen Terrasse am Nilufer. Sein zweiter Nachfolger Sethos 1396' aus dem ruhmvollen Geschlechte der Ramessiden der 19. und 20. Dynastie führte die ^Seso- Eroberungen weiter fort, wie man aus den Abbildungen eines von ihm herrührenden ,83?. Tempels in Nubien ersieht; sein «Bohrt Ramses der Große, den die Griechen (na?An- Scsostris nannten, war der berühmteste Kriegsheld unter allen Königen Aegypten-' deren,' lands. Er machte die Aethiopen zinspflichtig und drang mit seinen Heeren und i34i). Streitwagen siegreich nach Syrien, Kleinasien und Mesopotamien vor. Noch viele Jahrhunderte nach seinem Tode haben Denksäulen und Inschriften in den bezwungenen Ländern Zeugniß abgelegt von seiner hohen Macht und Herrschergröße. Dabei hat er sein Reich mit Königspalästen und Tempelbauten geschmückt, deren einstige Pracht und Herrlichkeit sich noch jetzt aus den zerbrochenen Säulen und aus den großartigen Trümmern von Statuen und Bildnerwerk erkennen läßt. Ramses-Sesostris gestaltete sich zu einem halbmythischen Collectivnamen, auf welchen das Alterthum die Großthaten von Vater und Sohn während eines ganzen Jahrhunderts über-trug. Sein vierter Nachfolger war Ramses oder Rhamsinit der Reiche, der c" 127°* Erbauer des großen Schatzhauses, dessen Andenken sich durch das Märchen vom schlauen Dieb beim Volke erhalten hat. — Die vier Jahrhunderte der Pharaonenherrschaft in Theben war eine Zeit des Ruhmes und der Herrlichkeit für Aegypten. „Ueber die alten Grenzen des Landes hinaus waren die siegreichen Waffen der Pharaonen nach Nubien und Dongola bis zu den Negern, nach Libyen und Syrien in wiederholten Kriegszügen getragen worden, mehr als einmal hatte der Euphrat, einmal auch die Westküste Kleinasiens, die ägyptischen Heere ^erblickt. Keiner dieser Herrscher hatte es versäumt, seine Beute in den Tempeln ^Hebens dem Ammon darzubringen, keiner hatte es unterlassen, die Hauptstadt mit neuen Bauten zu schmücken." Das „hnndertthorige" Theben, die Riesenstadt auf beiden Nilufern, mit den zahllosen Palästen und Tempeln, Denkmalen und
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