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1. Bd. 1 - S. 53

1883 - Leipzig : Engelmann
§. 29 c. Morgenländische Völker. 53 zu Hcrmonthis rc. In dem Ammonstempel zu Karnak errichtete er einen großen Saal mit 56 Säulen; auch der kleine Tempel in Medinet Abu ist sein Werk. Den Reichthum der von ihm gemachten Beute schildern die Gräber jener Zeit. Auch in Memphis und Heliopolis führte er Bauten auf. Die Aufgabe der Nachfolger Thothmes' Iii. bestand darin, das große von ihm gegründete Reich zu erhalten und die zinspflichtig gewordenen Völkerschaften, welche Aufstände versuchten, niederzudrücken. So kämpfte sein Sohn Amenophis Ii. in Mesopotamien, eroberte die Festungen Nenn (Niuivch?) und Akerti, er kämpfte auch gegen die Retennn und nahm in der Stadt Tachis sieben Könige gefangen, von welchen er sechs in Theben aufhing und den siebenten nach Nubien brachte, wo er an der Stadtmauer von Napata aufgeknüpft wurde. Von Thothut es Iv. rührt eine zwischen den Tatzen der Sphinx bei Gizeh befindliche Tafel her, auf welcher die Sphinx dem Könige reichen Tribut und ein langes Leben verspricht. Dieß führte zu der Meinung, daß die Sphinx, welche ein colossales Bild des Gottes Harmachis (Sonnengott) darstellt, von Thothmes Iv. erbaut sei. Sie stammt aber aus viel früherer Zeit und ist älter als Cheops. Auch dieser König kämpfte mit Glück gegen die Aethiopier. Auf großen Scarabäen (ägyptischer Schmuck in Käferform) lesen wir, daß das Gebiet seines Nachfolgers Amenophis Iii. (1546—1529) von Mesopotamien bis nach Kari (Stadtim Süden Aegyptens) reichte. Dieser König ist als großer Löwenjäger bekannt, im Zeitraum von zehn Jahren soll er eigenhändig mehr als hundert Löwen erlegt haben. Im Lande Abha (im Sudan) machte er eine zahlreiche Beute von Gefangenen. Auch er hinterließ eine ganze Reihe von Monumenten. So erbaute er den Tempel des Ammon zu Luqfor, in welchem der große Reichthum des Königs und die Menge der ihm gebrachten Tribute an Pferden, Silber, Eisen und Elfenbein geschildert wird. Auch auf dem linken Ufer von Theben baute er einen großen Tempel, von welchem nur die zwei am Eingang befindlich gewesenen sogenannten Colosse des Memnon, von den Arabern Schamma und Tamma genannt, übrig sind. Der nördliche davon war seit dem Jahre 27 v. Chr. in Folge eines Erdbebens zertrümmert und ließ bei der Bestrahlung der in seinem Gemäuer befindlichen Thautropfen durch die Morgensonne einen Ton vernehmen, der von vielen Zeitgenossen bestätigt wird. Das Wunder verlor sich, als Septirnius Severus den zerstörten Coloß wieder herstellen ließ. — Amenophis Iii. errichtete zu Elephantine dem Chnnm einen Tempel, in Soleb in Nubien einen solchen für sein eigenes Ebenbild. Die Menge seiner Bauten bezeugen die Inschriften in den Steinbrüchen von Tura bei Kairo. Er war in dem westlichen Thale der Königs-gräber beerdigt, wo noch heut zu Tage sein zerbrochener Sarkophag und im anstoßenden Zimmer der vom Kopfe getrennte Leichnam des Königs liegt. Sein Sohn Amenophis Iv. (seit 1509 v. Chr.) brachte eine große Revolution in die religiösen Anschauungen seiner Zeit. An die Stelle des seither als höchster Gott verehrten Ammon setzte er den Gott Aten (strahlende Sonne). Er verwandelte seinen eigenen Namen Amenophis in Chu-eu-aten, Glanz der Sonne, und gründete eine neue Residenz zu Amarna, wo sich die Gräber aus jener Zeit befinden. In denselben sind Abbildungen von königlichen Auffahrten, bei welchen die Sonne, deren Strahlen händeförmig auslaufen, den König bescheint, dabei prächtige Paläste mit Gärten und Fischweihern. Mit Sorgfalt ließ dieser König die Namenszüge seiner Vorgänger, ganz besonders den Namen Ammon austilgen. Er scheint ziemlich mächtig gewesen zu sein, da er bis nach Aethiopien hinein Bauten ausführen ließ. Auch in Theben errichtete er dem Gott Harntachis einen Obelisken und ein Heiligthum. Ihm folgte in der Regierung einer seiner Minister Namens Aj. Schon er beschränkte den ausschließlichen Cultus des Aten-Ra. Nach dem Interregnum von vier solche» illegitimen Königen kam König Horus (ägyptisch Horemheb) zur Regierung. Er gehört unzweifelhaft der früheren Königsfamilie an und hatte nichts Eiligeres zu thun, als sämmtliche Bauten der Sonnenanbeter zu zerstören und ihre Namen auszukratzen. Aus den Trümmern führte er neue Werke aus für die Triade von Theben, den Ammon, Mut und Chonfu. In einer Höhle bei Silfilis wird sein Triumph über die Aethiopier geschildert. — §. 29c. Die Ramessiden 1464—1110 v. Chr. Neunzehnte und zwanzigste Dynastie. Unter den folgenden Königen bildeten sich gegen die Aegypter Bündnisse auswärtiger Völker. Das mächtigste derselben war das Volk der Cheta. Darunter haben wir die Hethiter der Bibel zu verstehen, welche zur Zeit der Einwanderung Abrahams Palästina bewohnten, deren Gebiet sich aber noch weit nordwärts erstreckt zu haben scheint. Ihnen schloß sich eine ganze Reihe kleinerer Völkerschaften an. Von Ramscs I. (1464—1458) wissen wir, daß er dem Hor-Min in Behni in Nubien ein
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