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1. Bd. 1 - S. 392

1883 - Leipzig : Engelmann
Nrv. 43. Epät-6a .ft. 49. . * ß. *a. 392 Geschichte der alten Wclt. §. 226. Makedonien verlegt zu haben schien. Allein die Anwesenheit so vieler vornehmen Aristokraten im Lager erschwerte dem Oberbefehlshaber, der in dieser Zeit wieder sein früheres Feldherrntalent entwickelte, als er die Küste von Epirns um die Hafenstadt Dhrrhachinm bezog, den Kampf wider Cäsar's einmüthige und geschlossene Legionen. Nicht nur, daß die vornehmen Herren den Hader, die Zwietracht und die Meinungskämpfe der Hauptstadt ins Lager einführten und durch Kundgebung der heftigsten Parteiwuth und Rachsucht die Schwankenden und Unschlüssigen von sich stießen; auch die üppige Lebensweise wurde durch sie daselbst eingebürgert. Wie staunten die Cäsarischen Krieger, von denen viele seit mehr als zehn Jahren unter kein Dach gekommen, die in Feld und Lager und auf beschwerlichen Märschen alle Mühseligkeiten des Lebens getragen, an Hunger und Durst, an Hitze und Kälte und an Entbehrungen jeder Art gewöhnt waren, über die prachtvollen Zelte der Pompejaner, welche anmuthigen Lauben glichen, wo man den Fußbodeu mit frischem Rasen bedeckt sah, wo die Wände mit Lorbeeren, Ephen und Myrten bekränzt waren, wo kostbare Polster und Teppiche prangten, wo auf zierlichen Tischen kunstvolle Gefäße standen und die vornehmen Gäste bei festlichen Gelagen die Abende und Nächte und manche Stunden des Tages durchschwärmten! — Nach der Unterwerfung Massilia's begab sich Cäsar wieder nach Nom, ließ sich zum Dictator und dann (um den Schein der Republik zu bewahren) für's folgende Jahr zum Consul wählen, und suchte den gährenden Staat durch versöhnende Gesetze zu beruhigen. Dann setzte er mit einem Theil seiner Legionen über das ionische Meer nach der epi-rotischen Küste, wo Pompejus mit seinem überlegenen Heere stand. Da aber die übrigen Abtheilungen, durch ungünstige Witterung verhindert, nicht folgen konnten, so kam er in schlimme Lage. Schon gaben sich die Aristokraten der frohen Zuversicht hin , Cäsar würde als Abenteurer endigen und dann eine Sullanische Restauration folgen. Um die Einschiffung seiner Truppen zu betreiben, wollte sich sogar der Feldherr selbst auf einem Fahrzeug durch die feindliche Flotte nach Brundusium durchschleichen. Vermummt bestieg er in stürmischer Nacht ein kleines Schiff; den besorgten Steuermann trieb er mit dem Zuruf an: „fürchte nichts, du führst Cäsar und sein Glück!", aber die Wellen gingen so hoch, daß das Vorhaben aufgegeben werden mußte. Auch als bald nachher der muthige und getreue Legat M. Antonius mit drei Legionen Veteranen und 800 Reitern die kühne Ueberfahrt bewerkstelligte, behielten die Pompejaner die Oberhand. Eine Reihe blutiger Gefechte bei Dhrrhachium, worin Cäsar im Nachtheil war, erhöhte das Selbstvertrauen des Gegners, so daß er dem Ungestüm der ihn umgebenden vornehmen Jugend nachgab und den feindlichen Feldherrn, der sich mit seinen ermatteten Veteranen ostwärts zog, in die Ebene Thessaliens verfolgte, um eine rasche Entscheidung herbeizuführen. Aber der Hoffahrt folgte ein jäher Fall. In der Schlacht bei Pharsälos erfochten Cäsar's kampfgeübte Truppen einen glänzenden Sieg über das mehr als doppelt so starke feindliche Heer und erbeuteten das reiche, mit Kostbarkeiten und Vor-räthen angefüllte Lager. 15,000 Feinde lagen todt oder verwundet auf dem Schlachtfelde, während die Cäsarianer nur 200 vermißten; die noch zusammengebliebene Masse, gegen 20,000 Mann, streckte am andern Morgen die Waffen; von den elf feindlichen Adlern wurden Cäsar neun überbracht. Als die Schlacht
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