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1. Bd. 1 - S. 921

1883 - Leipzig : Engelmann
§. 511. 2. Italien, (c. Unter-Italien.) 921 wie die ghibellinische an ihren Gegnern, den Königen von Sicilien aus dem aragonischen Fürstenhause. Durch zahlreiche Söldnerschaaren (Catalonier), die sie in Diensten hatten, übten sie großen Einfluß auf die Geschicke Italiens. — Nachdem die Wunden des Kriegs geheilt waren, blühten Handel und Gewerbfleiß kräftig auf und schufen Reichthum, Bildung und heitern Lebensgenuß. Unter Roberts Enkelin, der schönen und geistreichen, aber ^ üppigen und ausschweifenden Johanna I., gerieth das Königreich Neapel in neue 3mt-L Verwirrung und in einen Zustand wilder Gesetzlosigkeit und arger Gräuel. 1382' Als ihr Gemahl und Verwandter Andreas von Ungarn auf Veranstaltung ihrer Vettern Ludwig von Tarent und Karl von Durazzo, des Gatten ihrer Schwester Maria, im Schlosse von Aversa neben ihrem Schlaf- 1345-gemache, und wohl nicht ohne ihr Mitwissen, auf grausame Weise erdrosselt worden, rückte der Bruder des Ermordeten, Ludwig der Große von Ungarn (§. 527), mit Heeresmacht in das Land und führte einen mehrjährigen schrecklichen Rachekrieg, in Folge dessen Neapel von rohen Söldnerschaaren erobert und mißhandelt, die Königin mit ihrem zweiten Gemahl, dem erwähnten Ludwig von Tarent, zur Flucht nach der Provence gezwungen und Karl von Durazzo für seine Theilnahme an der dunkeln That auf der Blutstätte enthauptet ward. Unter Vermittelung des Papstes (dem Johanna die provenxa-lische Stadt Avignon mit der Umgegend käuflich überließ, was dann Kaiser Karl Iv. bestätigte) kam nach einiger Zeit ein Vergleich zu Stande, dem i35l aber bald neue Streitigkeiten und innere Kriege folgten, bis zuletzt Johanna, die sich nach Ludwigs Tod noch zweimal vermählte (mit Jacob von Majorca 136:1 und Otto von Braunschweig), von dem jüngeren Karl von Durazzo, dem ffiariin. Neffen und Eidam des Hingerichteten, den die kinderlose Königin zum Thron-b“ Sl1* erben ernannt, im Krieg überwunden und in der Gefangenschaft getödtet ward, worauf der Sieger das Reich erlangte, und dann auf kurze Zeit die Kronen 1382- von Ungarn und Neapel vereinigte. Sein Sohn Ladislaus behauptete, nachdem der Vater in Ungarn durch Meuchelmord umgekommen, gegen seinen, von Johanna I. früher adoptirten, Mitbewerber Ludwig von Anjou das väterliche Erbe, erweiterte es durch Eroberungen im Kirchenstaat und Toscana und dachte schon an eine Vereinigung aller italienischen und ungarischen Staaten zu Einem Reiche, als ihn ein plötzlicher Tod ins Grab stürzte. Seine Schwester Jo-höitna Ii. war seine Erbin. Da diese zuerst Alfons (V.) von Arago- .Ät nien und Sicilien adoptirte und dann, als sie mit diesem zerfiel, Lud- wk wig m. von Anjou, so kämpften von nun an eine französische und ' eine aragonische Partei mit großer Erbitterung um den Besitz von Neapel und füllten die ganze Regierungszeit der Königin mit Bürgerkriegen, Gewaltthaten und Hofränken. Nach vieljährigen blutigen Kämpfen behauptete endlich uss. Alfons die Oberhand; allein die Härte der aragonischen Könige machte ihre Herrschaft verhaßt und erleichterte dem französischen König Karl Viii. die Eroberung des Landes, als er mit Heeresmacht den Ansprüchen des Hauses Anjou Nachdruck gab und im Bunde mit Lodovico Moro von Mailand über Florenz 1494. und Rom in Neapel einzog, Aber seine raschen Fortschritte in dem zwieträchtigen Italien erschreckten den Papst und die übrigen Fürsten. Ludwig Moro, der anfangs dm französischen 'Feldzug unterstützt hatte, reichte jetzt den Venetianern die Hand
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