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1. Kleine vaterländische Geschichte - S. 28

1883 - Langensalza : Beyer
— 28 — X. Die deutsche Dichtkunst im Mittetalter. Minne- und Meistersinger. § 46. Die Dichtkunst ward im Mittelalter besonders vom Adel gepflegt. Sie war ihm eine süße Erholung von dem wilden Getümmel der Schlachten. Die adeligen Dichter Bezeichnet man gewöhnlich mit dem Namen der Minnesinger, weil der Haupt-gegenstand ihrer Lieder die Minne oder Siebe war. Gar viele solcher Minnesinger werden uns genannt, die Berühmtesten sind Heinrich von Veldecee, Hartmann von Aue, Gottfried von Straßburg Wolfram von Eschen Bach und Walter von der Vogelweide. Ost kamen ote|e heberreichen Sänger zusammen zu einem dichterischen Wettstreite. Doch nicht allem die Siebe Besangen sie, sondern auch die Freundschaft, ote ^cbönhetten der Natur, die Heldenthaten der Ritter und ihre wunderbaren Abenteuer waren Gegenstand ihres Gesanges. Besonders zu der Zeit der hohenstausischen Kaiser war die Blütezeit des Minnesangs. Kaiser Heinrich Vi. selbst wird mit zu den Minnesingern gerechnet. Unter dem Kaiser Friedrich Ii. erstieg die vaterländische Dichtkunst ihren Höhepunkt da galt sie als Lieblingsunterhaltung deutscher Fürsten und als die vorzüglichste aller gesellschaftlichen Freuden. Kaum gab es da eine Ritterburg, wo nicht jeder Minnesinger ein gern gesehen er, ja ersehnter Gast gewesen wäre. — Spater verbreitete sich die Dichtkunst von den Burgen der Ritter auch in die Städte. Manche Bürger ahmten den Minnesingern nach und singen an in ihren Mußestunden eifrig zu dichten. Bald bildeten solche Bürger in den einzelnen Städten besondere Dichterzünfte, gleich den Handraerfszünften, und diese bürgerlichen Dichter nannte man, weil sie Meister ihres Handwerks waren, Meistersinger. Sie hielten wie andere Meister regelmäßige Zusammenkünfte auf ihren Herbergen. Man hielt fogcti öffentliche Wettstreite, es wurden da demjenigen, welcher am fehler-freiesten dichtete, Belobigungen und Preismünzen erteilt. Zu Mainz, Nürnberg, Straßburg, Augsburg u. f. w., überhaupt meistens in den süddeutschen Städten, bestanden mehrere Jahrhunderte hindurch solche Sing-schulen der Meistergenossenschaften. Einer der Berühmtesten Meistersinger war Hans Sachs, ein ehrsamer Schuhmachermeister zu Nürnbera, der um das Jahr 1550 lebte. Xi. Erfindungen und Entdeckungen. Die Erfindung des Pulvers und der Buchdruckerkuust. § 47. Von allen Erfindungen, welche man im Mittelalter machte, sind ohne Zweifel am wichtigsten diejenigen des Schießpulvers und der Buchdruckerkunst. Beide Erfindungen verdankt die Welt deutschen Männern. Zwar behaupten die Chinesen, schon 1600 Jahre v. Chr. Geb. das Pulver gekannt zu haben, auch sollen es bereits die Araber in Spanien benutzt haben, dennoch aber kam es erst für den Krieg in Gebrauch, als es von Berthold Schwarz, einem Mönche zu Freiburg in Baden, um das Jahr 1330 felbftändig erfunden worden war. Bald wendete man das Pulver dazu an, aus Mörsern Steine zur Zerstörung von Mauern, Brücken und anderen Festungswerken ou schleudern. Aus den Mörsern wurden später die Kanonen und Hand-Büchsen vervollkommnet, welche man Bald in offenen Schlachten zur Anwendung Brachte. Auf diese Weise ward in der Art und Weise der Kriegführung eine große Veränderung hervorgebracht, indem von jetzt an nicht
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