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1. Kleine vaterländische Geschichte - S. 76

1883 - Langensalza : Beyer
— 76 — General von Manteuffel, Vogel von Falkensteins Nachfolger im Oberbefehl, focht siegreich bei Tauberbischossheim gegen die Würtemberger, bei Werbach gegen die Badenser und bei Ütt i n g e n (d?26. Juli) gegen die Bayern. So waren die vorher von ihren Gegnern gering geschätzten Preußen auf allen Punkten siegreich, und großer Jubel erschallte durch das ganze Land. Der Friedensschluß. Norddeutscher Bund. § 144. Österreich konnte nicht daran denken, den Krieg weiterzuführen und so folgte dem Waffenstillstände und dem Präliminarfrieden von Nikolsburg der Friede von Prag, dem die süddeutschen Fürsten selbstverständlich beitreten mußten. Nach demselben schied Österreich aus Deutschland aus und erkannte im voraus die Veränderungen an, welche Preußen in demselben vornehmen würde. Auch gestand es zu, daß Venetien den Italienern überliefert werde. Die Veränderungen, welche Preußen in Deutschland vornahm, waren bedeutend, sie bestanden darin, daß Hannover, Kurhessen, Nassau, Frankfurt am Main, Schleswig-Holstein und Teile vom Großherzogtum Hessen und Bayern dem preußischen Staate einverleibt wurden; außerdem bezahlten sämtliche besiegte Staaten Kriegskosten. Alle deutschen Staaten nördlich des Mains, einschließlich das Königreichs Sachsen, mußten dem neugegründeten norddeutschen Bund beitreten; derselbe bildete ein einheitliches Staatswesen unter dem Vorsitz der Krone Preußen mit einem Bundesrat (Vertreter der einzelnen Bundesstaaten) und einem aus allgemeinen direkten Wahlen hervorgegangenen Reichstag als gesetzgebenden Behörden. Graf Bismarck, der Schöpfer des neuen Staatswesens trat als Bundeskanzler an die Spitze der Regierung desselben. Und da auch die süddeutschen Fürsten für den Kriegsfall ein Schutz- und Trutzbündnis mit Preußen geschlossen hatten, fo stand infolge der kraftvollen und weisen Leitung des preußischen Staatswesens und infolge des Mutes des Heeres und der Opferwilligkeit des ganzen Volkes das deutsche Vaterland in einer Einheit und einem Ansehn da, wie es solches seit Jahrhunderten nicht besessen hatte. Vi. Der deutsch-französische Krieg 1870—1871. Veranlassung und Ausbruch des Krieges. § 145. Schon längst hatte Frankreich, welches die Einigung Deutschlands verhindern zu müssen glaubte, das Wachsen Preußens mit Neid und Mißgunst wahrgenommen und besonders seit 1866 eifrig gerüstet. Die Franzosen schrieen nach „Rache für Sadowa", denn sie glaubten sich rächen zu müssen, weil der Kriegsruhm ihres Landes vor demjenigen Preußens erblichen war. So ließen innere Schwierigkeiten und die Unzufriedenheit seines Volkes über eine mißglückte Unternehmung nach Mexiko, wo er den österreichischen Erzherzog Maximilian als Kaiser eingesetzt, ihn aber auf die drohende Haltung der vereinigten Staaten hin im Stiche gelassen hatte, sodaß derselbe seinen Feinden in die Hände gefallen und zu Queretaro erschossen worden war (1867), den Kaiser Napoleon wünschen, durch einen siegreichen auswärtigen Krieg das verlorene Ansehen wiederherzustellen. Als nun die Spanier, welche ihre Königin Jsabella Ii. vertrieben hatten, dem Prinzen Leopold von Hohen-zollern ihre Krone anboten, glaubte der Franzosenkaiser den Augenblick gekommen, das verhaßte Preußen zu demütigen, das linke Rheinufer zu erobern und die Schöpfungen Preußens vom Jahre 1866 wieder zu vernichten. Er drohte im Falle der Annahme der spanischen Krone von seiten eines preußischen Prinzen mit Krieg, und als der Prinz von Hohen-
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