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1. Teil 1 - S. 127

1915 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Das Volk daheim. 127 merkt. And wie es nun los ging, da war keiner, der nicht gleich mitgewollt hätte, dem Kaiser zu helfen. Denn sie hatten ja alle gesehen, wie er immer und immer wieder versucht hatte, den Frieden zu halten, und wie die Feinde aber immer dreister wurden, und wie der Russenzar ihm sein Ehrenwort brach. Da hat alle Deutschen die Wut gepackt und sie haben gesagt: „Nun aber los!" Die Sozialdemokraten! Auf die haben die Feinde gehofft. Die Sozialdemokraten hatten ja immer vor allem gesagt, sie wollten keinen Krieg, und die Sozialdemokraten hatten ja immer erklärt, sie wollten von einem Kaiser nichts wissen, und die Sozialdemokraten hatten ja immer verkündet, sie seien mit ihren Gesinnungsgenossen in England und Frankreich und überall ganz eins, sie seien eine Internationale, eine Verbrüderung aller Arbeiter in der ganzen Welt. Aber wie es nun zum Schlagen kam, da haben unsere deutschen Arbeiter gesehen, daß sich Deutschland von der Frechheit der Engländer und Franzosen doch nicht alles gefallen lassen kann, daß die Engländer gerade auch unsere Fabriken und unseren Äandel vernichten und damit ihnen, den deutschen Arbeitern, Verdienst und Brot nehmen wollten. Da haben die deutschen Arbeiter gemerkt, daß unser Kaiser gerade für sie sorgte, wenn er aufpaßte, daß das den Engländern nicht gelang. Da haben die deutschen Arbeiter, auch wenn sie vorher Sozialdemokraten waren und vom Kaiser nichts wissen wollten, doch auf einmal Kaiser Wilhelm lieb gewonnen. And als dann der Reichstag zusammentrat und das viele Geld bewilligen sollte, das der Kaiser zum Kriegführen brauchte, da haben denn auch die sozialdemokratischen Abgeordneten mit dafür gestimmt und haben gezeigt, daß kein Deutscher in der Not sein Vaterland verläßt. And es war im ganzen deutschen Volke eine Begeisterung und eine Stimme: „Mit Gott für Kaiser und Reich!" „Mit Gott!" Auch das, meine lieben Jungs, haben viele Deutsche erst wieder lernen müssen. Wie sie vom Kaiser nichts wissen wollten, so haben die Sozialdemokraten auch über den Äerr-gott in der letzten Zeit nur noch zu höhnen gewußt. Gerade vor dem Kriege hatten sie noch große Versammlungen gemacht und Aufrufe erlassen, daß alle Leute aus der Kirche austreten sollten. Das war nun auch anders. Als die Kriegsnot drohte, und als sie dann kam, da haben die Leute wieder an Gott glauben und zu dem Gott der Gerechtigkeit rufen und in ihrem Äerzensjammer den Gott der
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