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1. Des Weltkriegs Ursprung und Verlauf - S. 3

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Die Weltmacht Rußland 3 Hafen. Ruch der von Wladiwostok ist viele Monate zugefroren. Deshalb strebt Rußland darnach, das eisfreie offene Meer zu gewinnen. Doch dieses Ziel hat es bisher nicht erreicht. Seit 100 Jahren hat es versucht, über den Balkan an das Tttittelmeer zu gelangen; die Eroberung Konftcmtinopels betrachtet es als das „Testament Peters des Großen" (Iv, 27—28). Darum beansprucht es die Oberherrschaft über die südflawischen Völker auf der Balkanhalbinsel (Bulgaren, Serben). Alle Kämpfe und Verschwörungen der Balkanvölker zur Befreiung von der Türkenherrschaft wurden durch den „rollenden Rubel“ unterstützt (Iv, 84). Rber nicht wirkliche Freiheit will „Väterchen Zar" seinen slawischen Brüdern bringen; sie sollen die willenlosen Werkzeuge Rußlands sein, wie z.b. jetzt die Serben. Für sich selbst will es den Balkan gewinnen, — mit dem Blute der Brüder. Englands widerstand. Der russischen Übermacht wäre die Türkei schon längst erlegen. Aber hinter dieser stand lange Zeit als geheimer Bundesgenosse das mächtige England. Dieses gönnt Konstantinopel den Russen nicht, sondern möchte selbst am liebsten die wichtige Straße zum Schwarzen Meer, die Dardanellen gewinnen; Rußland soll vom Tttittelmeer ausgesperrt bleiben. (Warum wohl? — flgqpten, Suez-kanal!) (Iv, 91.) Was durch russisches Geld erreicht werden sollte, wurde durch englisches Geld wieder vereitelt. Dieses Ränkespiel der beiden Gegner ließ die Völker dort nie zur Ruhe kommen. Der Balkan ist der „Wetterwinkel (Europas11, fluch das Unwetter des Weltkrieges ist von hier aus losgebrochen. Die Zeindschaft gegen Deutschland erwacht. Im russisch-türkischen Kriege (1878) stand Rußland dicht vor Konstantinopel und wollte das „Testament Peters" vollstrecken. Da trat ihm England entgegen. Ruf dem Berliner Kongreß setzten Minister aller Großmächte unter dem Vorsitze Bismarcks die Friedensbedingungen fest (Iv, 116—117). Rußland war nicht zufrieden mit seiner Beute und gab Bismarck und Deutschland die Schuld. Immer hatte Freundschaft zwischen Deutschland und Rußland bestanden; seitdem grollte Rußland. Ls gibt in Rußland eine Partei. Diese betreibt den Plan, daß alle Slawenvölker unter die (Oberherrschaft Rußlands kommen sollen, also auch die, welche jetzt zu Österreich oder zu Deutschland gehören. Man nennt sie die Partei der Panslawisten (= Rll-Slawen). Sie übt seit einem Menschenalter auf die Regierung einen großen Einfluß aus; denn sogar Großfürsten gehören ihr an. Diese Partei hetzte schon damals den russischen Kaiser und durch die Zeitungen auch alle vornehmen Russen gegen Deutschland auf. So trat zwischen der slawischen und der deutschen Großmacht die Scheidung ein. Sie mußte endlich kommen, weil deutsches und russisches Wesen grundverschieden sind. Dafür verband sich Deutschland zu echter Nibelungentreue auf Leben und Tod mit Österreich, weil beide Länder in ihrem Bestehen aufeinander angewiesen sind. Rußlands Niederlage im Kriege gegen Japan. Indessen versuchte Rußland an eine eisfreie Küste in Asten vorzudringen, sowohl über Persien an das Indische Meer, als auch ganz im Osten an den Großen Ozean. Inpersien stieß es bloß auf englischen Widerstand [Indien!], im Osten auch auf einen zweiten Gegner, nämlich Japan. Rußland drängte sich hier immer weiter nach China hinein; an der Küste schob es seine Grenzen immer weiter südwärts und drohte somit, Japan von China auszuwerten.
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