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1. Quellensätze zur Geschichte der Zustände unseres Volkes - S. 306

1910 - Cöthen : Schulze
— 306 — 53. (865. Lothar Ii. hatte seine Gemahlin Teutberga u&- Ümv und Waldrada zum Weibe genommen.) Karl d. K. und Ludwig d. D. schickten durch die Bischöfe Altfrid (von Hildesheim) und Erchanrat (von Chalons?) eine Botschaft an ihren Neffen Lothar Ii. und gaben ihm auf, er solle, da er wiederholt gesagt habe, er werde nach Rom gehen, vorher gemäß der Ermahnung des Herrn Apostolikus und gemäß ihrer eigenen Ermahnung wieder gut machen, was er gegen die göttlichen und menschlichen Gesetze an der Kirche, der er durch seine Unbesonnenheit Ärgernis bereitet, begangen habe; dann möge er, nachdem er sein Reich geordnet, zu den Schwellen der Apostel eilen, wenn es ihm so beliebe, um dort Nachlaß der kirchlichen Buße zu erbitten und zu erwirken. Lothar aber glaubte, sie wollten ihm sein Reich entreißen und unter sich teilen. Deshalb entsandte er seinen Oheim Liutfrid an seinen Bruder, den Kaiser (Ludwig Ii.) von Italien, und ersuchte diesen, bei dem Apostolikus auszuwirken, daß er zu seinen Gunsten Briefe an seine Oheime erlasse, sie sollten den Frieden wahren und ihm betreffs seines Reiches keine Verwickelungen bereiten. Solches erlangte Kaiser Ludwig auch. . . . Papst Nikolaus I. sandte den Arsenius ... mit Briefen an die Brüder Ludwig (d. D.) und Karl (d. K.), aber auch an die Bischöfe und Vornehmen in ihren Reichen. Die Briefe enthielten, um was Lothar durch Vermittlung seines Bruders gebeten hatte, nicht in einer Form, wie sie der apostolischen Sanftmut und der gewohnten Ehrerbietung entspricht, und wie sie herkömmlich die römischen Bischöfe den Königen gegenüber anwandten, sondern mit verletzender*) Bedrohung. . . . Arsenius überreichte Lothar und den Bischöfen und Großen seines Reiches Briefe des Papstes, des Inhalts, daß, wenn er nicht seine Gemahlin Teutberga wieder annähme und Waldrada von sich ließe, der Papst ihn auf den Bericht des Arsenius von jeglicher Gemeinschaft der Christen ausschließen Müsse**). . . . Ann. Bertiniani ad a. 865. *) Im Texte ,.malitiosal‘. '”) Nikolaus I. war es auch, der unter den Päpsten zuerst die pseudo-isidorischen Dekretalen benutzte. Diese Fälschung begründete wesentlich mit die päpstliche Allgewalt in der röm. Kirche. S. Gieseler, Kirchengeschichte Ii, 1. §20.
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