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1. Bd. 2 - S. 302

1883 - Leipzig : Engelmann
Juli t 1702. 1703. 1704. 12. Juli 1704. 1705. 13. Febr. 1706. 24. Sept. 1706. 302 Erste Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts. §. 780. Holstein-Gottorp, das Leben kostete, nahm Karl auch von Krakau Besitz und verfolgte dann seinen Gegner nach Polnisch-Preußen, alle Vorstellungen seiner Freunde, alle Vermittelungsvorschläge der zwieträchtigen Polen, alle Friedens-antrüge Friedrich Augusts standhaft zurückweisend. Lublin, Pultusk, Thorn, Elbing und Danzig geriethen im nächsten Jahre in seine Hände, so daß er nunmehr den größten Theil der Republik in seiner Gewalt hatte, und mit mehr Erfolg die Entthronung des Kurfürsten betreiben konnte. Die den Sachsen feindlich gesinnte Partei, den Cardinal Primas an der Spitze, erklärte in einer Versammlung zu Warschau den König Friedrich August der Krone verlustig, weil er Polen in einen unheilvollen Krieg verwickelt und gegen die Capitulation sächsische Truppen ins Land gezogen habe. Hierauf wurde in einer von schwedischen Soldaten umstellten Wahlversammlung Karls Schützling Stanislaus Lesczinski, Woiwode von Posen, zum König ausgerufen. Den ursprünglichen Plan des Schwedenkönigs, einem der unweit Breslau wohnenden Söhne Johann Sobieski's die väterliche Krone zuzuwenden, hatte Friedrich August durch deren plötzliche Verhaftung und Wegführung nach Leipzig zu vereiteln gewußt. Aber obschon Stanislaus im nächsten Jahr durch den Bischof von Lemberg gekrönt wurde, so war seine Stellung doch noch keineswegs gesichert, da nicht blos eine sächsische, sondern auch eine russische Partei seiner Erhebung entgegen war und sowohl Peter als Friedrich August große Streitkräste aufboten, um den Schützling ihres Feindes zu stürzen. Nur durch das fortdauernde Waffen-glück der Schweden konnte daher Stanislaus gehalten werden. §• 780. Karl Xii. in Sachsen. Um die beabsichtigte Verbindung der Russen und Sachsen zu verhindern, zog Karl auf höchst beschwerlichen Märschen nach Galizien und eroberte Lemberg. Dies benutzte Friedrich August zu einem raschen Zuge nach Warschau, das auch wirklich in seine Gewalt gerieth und für seinen Abfall gezüchtigt wurde. Als aber Karl eilig der Hauptstadt zu Hülse zog, mußten die Sachsen wieder weichen, wobei jedoch ihr Feldherr Schulenburg einen so meisterhaften Rückzug veranstaltete, daß sie, ohne von den nacheilenden Schweden Schaden zu leiden, über die Oder entkamen. Nun wandte sich Karl nach Litthauen und Volhynien, wo er, trotz unsäglicher Schwierigkeiten und Beschwerden, welche ihm die späte Jahreszeit, der morastige Boden, die Armuth des Landes und die überlegene Zahl der Feinde bereiteten, die Russen zum Weichen brachte und die Anerkennung seines Königs durchsetzte; und da indessen sein wackerer Feldherr Rhenskjöld die Sachsen bei Frau stadt auss Haupt geschlagen, so vereinigte er sich jetzt mit dessen Truppen, um seinen Feind Friedrich August im eigenen Lande aufzusuchen. Ohne bei dem Kaiser anzufragen, rückte er über Schlesien in die Lausitz ein und stand in Kurzem in dem Herzen von Sachsen, das trotz Karls strenger Mannszucht durch die feindliche Kriegsmacht schrecklich mitgenommen wurde. Die Einwohner des flachen Landes flüchteten sich in die Städte, die Königsfamilie suchte Schutz im Nachbarlande, und wenn gleich August, um sein Land zu retten, in den schimpflichen Frieden von Altranstädt willigte, der ihn verpflichtete, für sich und seine Nachkommen der polnischen Krone zu entsagen, sein Bündniß mit dem Zaar aufzulösen, die Söhve Sobieski's in Freiheit zu setzen und den
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