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1. Bd. 2 - S. 488

1883 - Leipzig : Engelmann
488 Napoleon Bonaparte's Machtherrschast. §. 904. führet Kellermann gebührte die Ehre des Tages. Gleichzeitig war eine Armee unter Moreau, Lecourbe u. A. in Schwaben und Bayern eingedrun-3i8ooai gen, hatte die Oesterreicher bei Stockach, Möskirch und auf dem berühmten is. zum. Schlachtfelde von Höchstädt und Blenheim (§. 764) zurückgeschlagen und zu ns.3uii. ^m Waffenstillstand von Parsdorf genöthigt, der den Süden von Deutschland den Franzosen eben so völlig preisgab, wie der Vertrag von Alessandria 27.Zum. Italien. Auf diesem Zuge fiel der tapfere Latour d'auvergne, der „erste Grenadier von Frankreich", in einem blutigen Gefecht mit einer österreichischen Truppenabtheilung. Da jedoch das Wiener Cabinet Bedenken trug, ohne England einen Frieden einzugehen, so wurde der Krieg bald wieder erneuert. Aber der glorreiche Zug Macdonalds und Moncey's über die mit ewigem Schnee und Eis bedeckten Graubündtner Alpen und Moreau's glänzender Sieg in der 3. Decbr. blutigen Schlacht von Hohenlinden, der den Franzosen den Weg nach Wien \m!' öffnete, nöthigte die Oesterreicher, in dem Frieden von Lüneville die in Campo Formio eingegangenen Bedingungen anzunehmen und den Thalweg der Etsch und des Rheins als die Grenzen des französischen Reichs anzuerkennen. Die Bildung einer italienischen Republik unter Bonaparte's Präsidentschaft und die Bestimmung, daß die zu Verlust gekommenen deutschen Fürsten und Reichsstände durch säcularisirte Kirchengüter und aufgehobene Reichsstädte auf der rechten Seite des Rheins entschädigt werden sollten, waren die folgenreichsten Artikel des Friedens von Lüneville. Die nähere Ausführung der einzelnen, Deutschland berührenden Bestimmungen erfolgte dann durch den sogenannten Reichs-deputationshauptschluß, die Ergänzungsacte des Lüneviller Friedens. Friede von Lüneville. Aus der cisalpinischen Republik wurde eine italienische Re-publik, deren nach Lyon berufene und von Talleyrand schlau geleitete Vertreter (Consulta) Bonaparte zum Präsidenten wählten und ihm die Regierungsgewalt gänzlich anheimgaben. Die gesetzgebende Macht wurde einem aus verschiedenen Ständen gewählten Rath und dessen Ausschüssen (Staats-Consnlta) übertragen. — Die Unterhaltung eines großen Heeres für den Dienst Frankreichs war eine drückende Last, wofür jedoch eine mäßige Preßfreiheit und Theilnahme an dem öffentlichen Staatsleben einigen Ersatz gewährte. Die Italiener, die von römischer Freiheit und Republikanismns geträumt, krochen bald im Staube vor dem neuen Machthaber, der in Mailand zum ersten Mal wieder die Messe besuchte, als Einleitung zum Abschluß des Coucordats. — Der Herzog von Modena, dem österreichischen Kaiserhause verwandt, erhielt zu seinen Besitzungen im Breisgau noch die Ortenan und die Bisthümer Br ixen und Trient mit ihren sämmtlichen Gütern, Einkünften, Besitzungen, Rechten und Vorrechten. — Toscana wurde zu einem Königreich Etrurien umgeschaffen und dem spanisch-bonrbonischen Herzog von Parma Ludwig I. übergeben, auf den zwei Jahre später sein unmündiger Sohn Karl Ludwig unter Vormundschaft seiner Mutter Marie Louise von Spanien folgte, eine traurige, unheilvolle Regierung bis zum 3. November 1807. — Der österreichische Großherzog von Toscana erhielt das Erzstift Salzburg mit der Probstei Berchtesgaden, einen Theil des Hochstifts Passau und des Bisthums Eichstädt und die Kurwürde, Entschädigungen, die mit den Gebietserweiterungen der deutschen Fürsten nicht verglichen werden konnten. Am 27. März 1799 war Ferdinand Iii. aus seiner schönen Hauptstadt geschieden. Die französische Besatzung war zwar vorübergehend wieder durch die österreichische verdrängt worden, nun erfolgte aber eine neue französische Occupation. Bei solchen Wechselfällen war das Land allen Unordnungen tumultnarischer Besatzungen, allen Räubereien französischer Emissäre, allem Elend des kleinen Kriegs, allen Gräueln des Parteihafses ausgesetzt. §■ 904. Deutschland seit dem Reichsdeputationshauptschluß. Die deutschen Reichsstände, die durch die Abtretung des linken Rhe musers an Frankreich
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